Artzt,
Wilhelmine (Minna) geb.
Rösler
Minna
Artzt wurde am 19. Februar 1900 geboren. Sie war von Beruf Stenotypistin.
1928
trat sie in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und wurde
Frauenleiterin im Unterbezirk Niederrhein. Im Juli 1933 emigrierte sie
nach Belgien und unterstützte von dort aus die illegale Arbeit in
Deutschland. Sie war verheiratet mit Robert Artzt. 1935 kam sie nach
Spanien und lebte vor dem Putsch in Barcelona, wo sie u.a. auch
Mitarbeiterin der „Roten Hilfe“ war. Später wurde sie Sekretärin von Hans
Beimler und gehörte der Centuria „Thälmann“ an. Sie war Kassiererin für
die KPD-Mitglieder in Spanien und Mitglied der Leitung der Deutschen
Sprachengruppe. Später arbeitete sie als Hilfsschwester im Krankenhaus und
danach bei Radio Barcelona. In diese Zeit fällt auch die Scheidung von
Robert Artzt. Sie heiratete Hannes Neubeck, der zu dieser Zeit schwer
verwundet im Lazarett in Barcelona lag. In Albacete leitete sie ab Februar
1937 das Archiv der Abteilung für Abwehr und Gegnerarbeit. Nach der
Niederlage der Republik lebte sie Anfang 1939 erst in Frankreich und dann
erneut in Belgien, wo sie in Brüssel verhaftet wurde. Aus der Haft in St.
Gilles wurde sie an Deutschland ausgeliefert, wo sie dann in Ulmer Höh in
Düsseldorf inhaftiert war. Nach der Entlassung 1941 stand sie unter
ständiger Polizeiaufsicht. 1945 wurde sie in den Vertrauensrat der
Stadtverwaltung in Düsseldorf und später zur Stadtverordneten gewählt. Sie
wurde Mitglied im Haupt-, Schul- und Kulturausschuss. In ihrem Stadtteil
arbeitete sie im demokratischen Frauenausschuss mit und war ab dem 1. Juli
1946 Leiterin des OdF-Kurheims „Toni Melcher“ in Wülfrath. Bis zu dessen
Verbot war sie auch in NRW Landessekretärin des Kulturbundes zur
demokratischen Erneuerung Deutschlands. Nach 1968 war sie Mitglied der
Deutschen Kommunistischen Partei Deutschlands (DKP). Sie lebte zuletzt in
Düsseldorf und wurde vom Kulturbund der DDR 1975 mit der
Johannes-R.-Becher-Medaille geehrt.
Quellen:
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1
Verlag Edition AV 2015,
Foto:
Werner
Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 2 Verlag
Edition AV 2016, S. 101,
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