Cunard, Nancy
Lady Nancy Clare Cunard wurde am 10. März 1896 in Nevill Holt, Leicestershire, England, geboren und erhielt eine Ausbildung an mehreren exklusiven Schulen.
Sie sprach mehrere Sprachen, mit Englisch und Französisch war sie bereits aufgewachsen, später kamen noch Spanisch, Italienisch und Deutsch hinzu.
1928 gründete sie einen eigenen Verlag. Ihre Beziehung zu dem afroamerikanischen Musiker Henry Crowder verursachte einen Skandal und führte zum Bruch mit ihrer Familie. 
Nancy begann sich gegen Rassismus und Faschismus zu engagieren. Sie setzte sich für die Scottsboro-Boys ein, die in den USA zu Unrecht in einem rassistischen Prozess verurteilt wurden, trat auf gegen Mussolini, Franco und Hitler.
Bei Ausbruch des Spanischen Krieges ging sie nach Spanien. Hier schrieb sie für den Manchester Guardian und half vor Ort in Flüchtlingslagern. 1937 war sie eine der britischen Delegierten zum Zweiten Kongress der Internationalen Vereinigung von Schriftstellern für die Verteidigung der Kultur, der in Madrid stattfand. Sie schrieb jedoch nicht nur über die Flüchtlinge, sondern rettete u.a. mit Pablo Neruda, den sie 1936 in Madrid kennengelernt hatte, einige von ihnen auch aus den Internierungslagern in Frankreich. Den republikanischen Spanienkämpfern blieb sie ihr Leben lang verbunden und versuchte ihnen auch später über Jahre hinweg zu helfen.
Anschließend ging Nancy zurück nach London, da sie aufgrund der deutschen Besetzung nicht nach Réanville zurückkonnte. Dort engagierte sie sich in verschiedenen Jobs gegen den Faschismus. So arbeitete sie u.a. für die Organisationen Free French als Sekretärin, Übersetzerin und Nachrichtenleserin, sowie für den französischen Widerstand. 1944 gab sie die Lyrik-Anthologie Poems for France heraus. Signierte Exemplare wurden versteigert, um Geld für den französischen Widerstand aufzubringen.
Im Winter 1942-1943 lernte Nancy die britische Schriftstellerin Sylvia Townsend Warner und deren Partnerin, die Dichterin Valentine Ackland, kennen. Bei ihnen in Dorchester auf dem Land verbrachte sie einige Zeit. Mit ihnen blieb sie bis zu ihrem Lebensende eng befreundet.
Erst nach dem Krieg konnte Cunard wieder nach Frankreich zurückkehren. Ihr Haus war völlig zerstört, ihre Kunstwerke gestohlen, die jahrelange Suche nach ihnen blieb vergeblich. Da sie kein Geld für Renovierungsarbeiten hatte, musste sie das Haus verkaufen. Nancy mietete sich ein Haus in der Dordogne. Von dort aus fuhr sie während der 1950er Jahre häufig nach Spanien, wo sie weiterhin versuchte, Gefangene zu befreien und nach Frankreich zu schmuggeln.
Sie blieb am politischen Geschehen interessiert und war in diversen Organisationen aktiv, u.a. in Friedensorganisationen und Gruppen für spanische Flüchtlinge.
Im März 1965 starb Lady Nancy Clare Cunard in Paris.

Quellen: Nancy Cunard - Spartacus Educational;
Jim Fyrth und Sally Alexander: Womens voices the Spanish Civil War - Lawrence&Wishart London 1991;
www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/nancy-cunard/;
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero, Valencia, 2013.

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