Dahlem, Käthe geb. Weber

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Sie wurde am 20.03.1899 in Köln geboren, besuchte acht Jahre die Volksschule und anschließend die Handelsschule. Mit 14 Jahren wurde sie Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend in Köln. Hier lernte sie Franz Dahlem kennen. Während des I. Weltkrieges übernahmen die weiblichen Mitglieder der Jugend­organisation, so auch Käthe, Anti-Kriegskampagnen. Von 1917 bis 1920 war sie Mitglied der USPD. 1919 heiratete Käthe Franz Dahlem. Sie hatten zwei Kinder. Käthe musste als Verkäuferin den Lebensunterhalt der beiden bestreiten. Käthe schloss sich 1920 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) an. In diesem Jahr fanden Landtagswahlen statt und ihr Mann wurde in den Preußischen Landtag für den Bezirk Mittelrhein gewählt. Käthe zog 1923 nach Berlin. Dort übernahm sie verschiedene Funktionen in der KPD. Sie erledigte die politische Kleinarbeit, wie Geldsammlungen, Agitationsarbeit usw., auch in den umliegenden Dörfern. 1928 wurde sie zur Betriebsratsvorsitzenden der Nachmittagszeitung „Welt am Abend“ gewählt. Hinzu kam von 1930 bis 1932 eine Position als politische Leiterin in der Duncker Straße im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg und eine Mitgliedschaft in der Frauenabteilung der Stadtgebiets­leitung der KPD. Im Jahr 1933 ging die Familie in Berlin in die Illegalität. Schließlich emigrierte Käthe mit den Kindern nach Paris, um der drohenden Gefahr einer Schutzhaft zu entgehen. Im Mai 1935 kam auch ihr Mann nach Paris. Käthe wurde seine Sekretärin. Im gleichen Jahr fuhren beide, Franz Dahlem als Delegierter, zum 7. Weltkongress der Kommunistischen Internationale nach Moskau.Im November kehrten sie wieder nach Paris zurück. Sie lebten dort illegal unter Käthes Mädchennamen Weber. In Spanien arbeitete sie 1937 als Sekretärin und engste Vertraute ihres Mannes. Als Franz Dahlem im Juli 1937 zum Leiter des Sekretariats des Zentralkomitees nach Paris berufen wurde, folgte sie ihm und arbeitete erneut an seiner Seite. Während seiner Internierung im Lager von Vernet, lebte Käthe illegal in Toulouse und war bei der deutschen Emigrationsleitung beschäftigt. Sie koordinierte den Einsatz der Widerstandskämpfer. In der Résistance stellte sie die Verbindungen der illegalen Parteileitung der KPD in Südfrankreich mit dem Zentralkomitee der Französischen Kommunistischen Partei her. In ihrer Wohnung fanden illegale Besprechungen statt.Sie war 1943 an der Gründung der Bewegung Freies Deutschland für den Westen (CALPO) in Frankreich beteiligt. Käthe arbeitete bei dieser Organisation in Paris bis 1946 als Sekretärin und kehrte dann nach Berlin zurück, wo sich ihr Mann bereits aufhielt. Von 1946 bis 1948 war sie Mitglied des Hauptfrauenausschusses des Magistrats von Groß-Berlin. Bis Anfang der 50er Jahre arbeitete sie als Sekretärin beim Bezirksvorstand des DFD in Berlin. Anschließend übernahm sie Funktionen in der Wohngebietsparteiorganisation. Käthe Dahlem starb am 25.12.1974 in Berlin.


Quellen: Die Völker an der Seite der Spanischen Republik S. 90,
DRAFT - Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«,
Ulla Plener „Frauen aus Deutschland in der französischen Résistance“,
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
SIDBRINT memòria històrica brigades internacionals
Foto: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 2 Verlag Edition AV 2016, S. 117;
Moskauer Archiv  RASAPI. F. 545. Op. 6. D. 362


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