Demić, Borka geb. Pihler, Luiza - Jugoslawien
Sie wurde 1903 in Prijedor
geboren und machte nach Beendigung der Schule eine Ausbildung zur
Schneiderin. Seit 1922 lebte sie in Deutschland und arbeitete in einem
Kindergarten. 1929 zog sie nach Prag, war dort in einem Kosmetiksalon
tätig und heiratete hier Miron Demić (1905-1936), einen serbischen
Ingenieur aus Bosnien.
Nach einer Protestaktion gegen die Abschiebung von Aktivisten aus dem
Alexander-Kolleg, wurden sie 1932 ausgewiesen und sie ließen sich in
Paris nieder. Borka arbeitete in einer Schuhfabrik, trat der CGT bei und
engagiert sich im Gesangsverein der jugoslawischen Emigranten. Von dort
führte ihr Weg am 1. Oktober 1936 nach Spanien in die Internationalen
Brigaden.
Ihr Ehemann Miron wurde dem Bataillon Edgar André der XI.
Internationalen Brigade zugeteilt und wurde am 10. November 1936 auf der
Pont des Français in Madrid schwer verwundet. Er starb in einem Madrider
Hospital. Borka kam in Albacete an und erfuhr vom Tod ihres Mannes in
einem Madrider Hospital. Ende Dezember ging sie nach Murcia, wo sie
Oberschwester auf einer Krankenstation im Hospital Pasionaria wurde. Ab
November 1937 arbeitete sie in einem Genesungsheim in Benicàssim und im
April 1938 wurde ihr die Leitung der Tuberkulosestation in Moià
übertragen. Auch ihr Bruder Ivan gehörte seit Ende 1937 den
Internationalen Brigaden in Spanien an.
Nach dem Fall der Spanischen Republik wurde Borka in Frankreich im
Februar 1939 interniert. 1940 kehrte sie nach Jugoslawien zurück. In
Jajce war sie aktiv in der Kommunistischen Partei Jugoslawiens tätig.
Sie wurde verhaftet und aus Jugoslawien ausgewiesen. Borka ging im
Auftrag der Partei illegal nach Belgrad. Im September 1941 schloss
sie sich den Partisanen an, wurde Krankenschwester in der 2. Kompanie
des Posavina-Kommandos (Westserbien) unter dem Kommando des ehemaligen
spanischen Interbrigadisten Koča Popović (1908-1992). Später
gehörte sie dem mobilen OP-Team unter der Leitung des ehemaligen
Interbrigadisten Đuro Mešterović (1908-1990) an, den sie von Benicàssim
und Moya kannte. Er leitete dort die chirurgische Abteilung. Dieses
OP-Team wurde auf Initiative des ehemaligen Interbrigadisten Gojko
Nikoliš (1911-1995) gegründet. Gojko Nikoliš ließ sich von der Arbeit
des internationalen Gesundheitsdienstes in Spanien leiten, die darauf
ausgerichtet war, dass die Verwundeten so schnell wie möglich die
notwendige Pflege erhielten.
1943 wurde sie rapporteur sanitaire (Gesundheitsberichterstatterin) für
die 12. brigade de choc (Stoßbrigade) und im folgenden Jahr für die 27.
Division in Bosnien.
Nach der Befreiung blieb Borka Demić in der Volksarmee Jugoslawiens
(JNA). Sie war als stellvertretende Versorgungsleiterin der
Medizinischen Dienstes bis zu ihrer Pensionierung 1956 im Rang eines
Oberstleutnants tätig. Borka gehörte der Kommunistischen Liga
Jugoslawiens - SKJ (neuer Name der KPJ ab 1952), der
Sozialistischen Liga des arbeitenden Volkes Jugoslawiens - SSRNJ, und
der Liga der jugoslawischen Gewerkschaften (SSJ) aktiv an. Sie ging 1956
in den Ruhestand, heiratete nicht mehr und lebte bei ihrem Bruder
Ivan.
Borka Demić starb am 28. Februar 1989 in Belgrad.