Derksen,
Vorname
nicht bekannt
Frau
Derksen brachte den Anarcho-Syndikalisten Willi Paul, der nach Spanien
ging, über die Grenze.
„Mitglieder der organisierten Arbeiterbewegung warben für die spanische
Sache, sammelten Gelder, leisteten Fluchthilfe für Spaniengänger.“
Willi Paul notierte: „In Duisburg bin ich zu einer Familie namens Derksen
gegangen. Wilhelm Derksen hatte mich auch 1933 über die Grenze gebracht.
Er war Anarchist. Aber er war zu dieser Zeit (März 1937) gerade verhaftet.
Deshalb ist seine Frau mit mir am anderen Morgen bei Kaltenkirchen über
die Grenze.“
Über Eindhoven ging es dann weiter nach Amsterdam, wo eine Zweigstelle,
eine Geschäftskommission der Internationalen Arbeiter Assoziation (IAA)
war. Von dort nach Paris. Hier war eine Spanienorganisation, die den
Transport nach Barcelona, Sitz der IAA-Zentrale, regelte.
„Der Maurer Wilhelm Derksen war, wie viele seiner anarchistischen
Mitstreiter, am 30. Januar 1937 von der Gestapo ins Polizeigefängnis an
der Düsseldorfer Straße gebracht worden. Doch blieb seine Wohnung in der
Duisburger Innenstadt durch seine Frau weiterhin eine Anlaufstelle für
Anarchisten, die über Holland nach Spanien wollten. Die illegal tätige
„Föderation“ der Duisburger Anarcho-Syndikalisten sorgte für Reisegeld,
Unterbringung und Versorgung der Grenzgänger in Holland.“
Der Keller der Familie Derksen diente dabei als Versteck und als
Vertriebsstelle, um die verbotenen Informationsschriften über Spanien und
die Ziele des Anarchismus gut getarnt an Rhein und Ruhr zu verbreiten.
Ende 1935/Anfang 1936 erlahmte zeitweise der anarcho-syndikalistische
Widerstand. Doch der Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges, so heißt es
später in der Anklageschrift des Volksgerichtshofes gegen Duisburger
Anarchisten und die Beteiligung der dortigen Anarcho-Syndikalisten an den
Kämpfen, gab dem Untergrundkampf der illegalen FAUD neuen Atem.“
Quelle:
Republikaner sind der Mond ...Duisburger Antifaschisten im Spanischen
Krieg 1936 – 1939, Dokumentation VVN/BdA Kreis Duisburg
S. 14/15
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