Desaullier-Podvoletzki, Vorname nicht bekannt

        Desaullier-Podvoletzki

Sie war die Witwe eines slowakischen Staatsbürgers, wohnte in Saint-Cloud bei Lyon und war Inhaberin einer Kürschnerei. Ihr Fahrer war ein Jugoslawe, der in den Internationalen Brigaden gekämpft hatte und in Frankreich interniert war. Er bat seine Chefin, seinen Kampfgefährten zu helfen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Internierungslagern leben mussten. Sie schickte Pakete mit Lebensmittel und Briefe in das Lager Vernet. Er gab ihre Adresse weiter und so gelangte Guido Nonveiller, ein jugoslawischer Interbrigadist und Gefangener im Gefängnis Castres, an diese Adresse. Frau Desaullier-Podvoletzki hatte einen slawischen Namen und so konnte Guido Nonveiller sie als seine Tante ausgeben und Verbindung nach draußen herstellen. Frau Desaullier-Podvoletzki war es gelungen, französische Kommunisten in Lyon über den Hilferuf aus dem Gefängnis Castres zu informieren. Diese setzten sich mit den Organisationen der ausländischen Widerstandskämpfer in Verbindung. In erster Linie waren Interbrigadisten für die Sicherung der Flucht aus dem Gefängnis Castres beteiligt. Der österreichische Interbrigadist Walter Sommer hielt die Verbindung zu Frau Desaullier-Podvoletzki aufrecht. Sie übermittelte ihm den Fluchtplan der Häftlinge. Er fuhr nach Toulouse, um mit der dortigen Widerstandsorganisation die Fluchtwege der Häftlinge zu organisieren. Am 16. September 1943 gelang 37 Männern und zwei Frauen die Flucht aus dem Gefängnis Castres.

Quelle: Der Ausbruch aus dem Gefängnis in Castres von Jonny Granzow, S. 80-82, 85 und Foto

 

zurück