Dimitrijevic-Neškovic, Nada Dr. - Jugoslawien

            Dimitrijevic-Neškovic, Nada    
Nada wurde am 14.08.1907 in Sarajevo geboren. Ihr Vater, Lazar Dimitrijevic, war Arzt. Nach dem Abitur begann Nada zunächst das Medizinstudium in Wien, dann in Zagreb und schließlich in Belgrad.  Während des Studiums in Belgrad lernte sie Blagoje Neškovic kennen, den sie später heiratete.
Sie schloss 1934 ihr Studium ab und wurde 1935 Mitglied der Kommunistischen Partei Jugoslawiens.
Nada arbeitete in einem Krankenhaus in Belgrad, engagierte sich politisch in der Ärztegewerkschaft, in der Roten Hilfe und in ihrer Partei. Sie nahm an antifaschistischen Demonstrationen teil, erstellte Propagandamaterial und unterstützte einen Streik der Bauarbeiter.
Zusammen mit ihrem Ehemann Blagoje Nešković reiste sie Anfang September 1937 nach Spanien.
Vor ihrer Abreise nach Spanien schickte Nada Dimitrijević eine Karte an ihre Eltern: "Ich gehe weit weg und werde für lange Zeit nicht zurückkehren. Bitte beklagt euch nicht, wenn mir etwas passiert".
Ihre Schwester Vera, die 1975 von einer Journalistin der Belgrader Tageszeitung Politika interviewt wurde, erklärte: "Wir wussten, dass sie nach Spanien gegangen war, aber sie hat uns zwei lange Jahre lang nicht geschrieben. Sie wollte uns nicht in Gefahr bringen und auch nicht, dass sich unsere Mutter Sorgen macht.“
Als Nada und Blagoje Mitte September 1937 in Albacete ankamen, wurden sie im Rang eines Leutnants dem Gesundheitsdienst der Basis der Internationalen Brigaden zugeteilt. Nada als Ärztin im Krankenhaus Nr. 1, Blagoje als Leiter der medizinischen Kommission.
Im Januar 1938 ging Blagoje zum Bataillon Đaković der 129. Internationalen Brigade. Er wurde zum Hauptmann befördert, zog sich im Mai eine Prellung zu und übernahm, nach einem zweimonatigen Krankenhausaufenthalt, die Leitung des Hospitals in Dénia.
Nach der Verlegung der Basis der Internationalen Brigaden nach Katalonien infolge des Durchbruchs von Franco im April 1938 im Aragonien arbeitete Nada im Hospital von Vic nördlich von Barcelona. 1938 wurde sie in die Kommunistische Partei Spaniens (PCE) aufgenommen.
Nach der Retirada wurde Nada Dimitrijević in Rieucros (Lozère) und Blagoje Nešković in Saint-Cyprien (Pyrénées-Orientales), Gurs (Basses-Pyrénées) und in Le Vernet (Ariège) interniert.
Olga Dimitrijević, die Mutter Nadas, besuchte sie in Rieucros. Danach wurde das Haus der Familie in Belgrad zu einem Zentrum für den Versand von Paketen an jugoslawische Interbrigadisten, die in Frankreich interniert waren.
Beide konnten die Lager verlassen und begaben sich am 18. September 1940 in Marseille zusammen mit mehreren anderen Interbrigadisten auf ein Schiff nach Jugoslawien.
Sie wurden bei ihrer Ankunft in Split am 24. September 1940 festgenommen und nach Zagreb überstellt und wurden in das Lager Bileća in der Herzegowina deportiert. Anfang November jedoch wieder freigelassen, nachdem ein Gericht in Celje (Slowenien) die Verordnung vom 15. Dezember 1939, die die Internierung von "Personen, die die öffentliche Ordnung stören", ohne Gerichtsverfahren erlaubte, für verfassungswidrig erklärt hatte.
Nach Belgrad zurückgekehrt, nahm das Ehepaar Nešković seine politische Tätigkeit wieder auf. Blagoje wurde Mitglied des serbischen Provinzkomitees der Kommunistischen Partei Jugoslawiens.
Nada kam am 6. April 1941 zusammen mit dem Interbrigadisten Gerhard Vajs bei der Bombardierung Belgrad durch die deutsche Luftwaffe ums Leben.

Quelle: Čedo Kapor: Za mir i progres u svijetu - Svjetlost štampa Verlag Sarajevo, 1999;
Avgust Lešnik Ksenija Vidmar Horvat University of Ljubljana Slovenia - The Spanish Female Volunteers from Yugoslavia as Example of Solidarity in a Transnational Context;
Hervé Lemesle „Parce que tout ce qui est difficile était facile »?  Les femmes de Yougoslavie et la guerre d’Espagne“
https://maitron.fr/spip.php?article246607
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30, RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 48
Udruzenje Spanski Borci 1936-1939 und Foto

zurück