Dobler, Paula
Sie wurde am 21.4.1910 in Zürich geboren und wuchs hier auf. Nach dem Schulabschluss trat sie der überparteilichen, aber sozialistisch geprägten, Jugendbewegung Freibund bei und machte eine Ausbildung als Kinderpflegerin. Mit 19 Jahren zog sie für ein Jahr nach England, arbeitete dort als Kindermädchen in einer Familie und besuchte Veranstaltungen der Independent Labour Party (ILP). Zurück in Zürich verkehrte sie in Kreisen der Kommunistischen Partei-Opposition und lernte dort Clara Thalmann-Ensner kennen. 1931 kündigte sie ihre Arbeitsstelle als Kassiererin in einem Zürcher Warenhaus, bummelte mit dem Ehepaar Thalmann durch Spanien und kehrte 1932 über Neapel, wo sie als Kinderbetreuerin arbeitete, nach Barce­lona zurück. Hier lebte sie mit dem Deutschen Journalisten und Fotografen Joseph Burk­hardt, mit dem sie Reisen durch den Balkan unternahm. Sie fand für eine Saison Anstellung als Serviererin im Tessin und reiste im Dezember 1936 zusammen mit Joseph Burkhardt nach Barcelona.
Joseph Burkhard kam im Januar 1937 in Albacete an, von wo aus er der XI. Internationalen Brigade zugeteilt wurde und zunächst Übersetzer war, dann im Rang eines Capitán zum Stab des Hans-Beimler-Bataillons der XI. Internationalen Brigade gehörte. Er ist in Spanien gefallen.
In Barcelona wurde sie aufgrund ihrer Sprachkenntnisse, sie sprach fließend Englisch, Französisch, Italienisch und Spa­nisch, technische Sekretärin am Sitz der POUM. Sie wurde am 16. Juni 1937 zusammen mit der Führungsspitze der POUM verhaftet. Für Paula setzte sich in den nachfol­genden Wochen in Barcelona das Internationa­le Büro für revolutionäre sozialistische Einheit ein, ein internationaler Verbund linkssozialis­tischer Kleinorganisationen, dem auch die POUM angehörte. Sie blieb vier Monate in Haft, dann wurde sie freigelassen. 1939 bewarb sie sich bei der exilierten POUM in Paris erneut als Sekretärin und wurde ange­stellt. Sie reiste im Oktober 1943 von Frankreich in die Schweiz und ließ sich in Genf nieder.
Paula Dobler starb 15.9.1987.

 
Quelle: Peter Huber und Ralph Hug: Die Schweizer Spanienfreiwilligen - Rotpunktverlag, Zürich 2009
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 1483
 
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