Drumm, Marta geb. Decker verh. Strasser

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Marta Decker wurde am 21.11.1910 in einer sozialdemokratischen Bergarbeiterfamilie im saarländischen Wiebelskirchen geboren. Sie war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. 1933 heiratete sie Hermann Drumm, mit dem sie nicht nur ihre politischen Ansichten teilte, sondern auch die Liebe zur Natur.
Als in Deutschland die Nazis an die Macht kamen, wirkte sie im Saargebiet aktiv für die Schaffung einer antifaschistischen Einheitsfront. Sie brachte wiederholt Flugschriften über die Grenze ins Deutsche Reich. Als das Saarland im Januar 1935 an Deutschland angegliedert wurde, musste das Ehepaar nach Frankreich emigrieren.
Marta absolvierte in Paris einen Schnellkurs des Roten Kreuzes und ging im Februar 1937 als Sanitäterin nach Albacete. Ihr Mann kämpfte als Leutnant in der 3. Kompanie des Thälmann-Bataillons und fiel am 1. September 1937.  Marta war zu diesem Zeitpunkt im 5. Monat schwanger. Trotzdem arbeitete sie weiter als OP-Schwester bis 14 Tage vor der Geburt ihres Kindes.
Als die Internationalen Brigaden im Oktober 1938 Spanien verließen, ging sie mit ihrem Sohn Hermann wieder nach Frankreich. Durch die Solidarität französischer Freunde gelang es ihr im April 1943, sich dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. Sie ging in den Untergrund und war Kämpferin in der Résistance.
In Frankreich lernte sie ihren zweiten Ehemann Josef Strasser, kennen, der ebenfalls Angehöriger der Internationalen Brigaden war.
Mit ihm kam sie 1945 zurück ins Saarland. Hier wurde ihre Tochter Katja geboren. 1946 zogen sie nach Rosenheim in Bayern. Die SPD-Genossen warf ihr die Nähe zu den Kommunisten vor. Daraufhin trat sie aus der SPD aus und in die KPD ein. In der Folge des KPD-Verbots von 1956 war sie Wohnungsdurchsuchungen, Arbeitslosigkeit, Demütigungen und Beschimpfungen ausgesetzt. Sie erlebte aber auch die Solidarität durch Nachbarn.
1958 siedelte die Familie in die DDR über. Sie lebte in Karl-Marx-Stadt und später in Berlin.
Marta beteiligte sich ihr Leben lang bewusst an den Kämpfen gegen die Wiederaufrüstung Deutschlands, die Atomrüstung, gegen Ausbeutung und Unterdrückung, für soziale Verbesserungen sowie gegen Kriege in aller Welt.
Das Rote Kreuz verlieh ihr die Florence Nightingale Medaille. Die DDR ehrte sie mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze. Gestorben ist Marta Strasser am 18. Januar 2002.

Martha Drumm und ihr Mann, beide Sozialdemokraten, emigrierten aus Hitler-Deutschland. Hermann kämpfte als Freiwilliger gegen den Faschismus in Spanien. Martha arbeitete still und unermüdlich an der Front unserer Frauen im Hospital. Hermann fiel bei der Einnahme von Belchite. Zwei Monate später brachte Martha ihr Kind zur Welt. Der kleine Hermann ist der Trost seiner Mutter und alle deutschen Kameraden und Kameradinnen nennen ihn „unser Kind“. Jetzt arbeitet Martha in einem unserer Kinderheime.
(Auszug aus „Wir kämpften mit! Antifaschistische Frauen vieler Nationen berichten aus Spanien“ von Gusti Jirku, S. 55)

 
Quellen: Hermann Drumm - antifa – 11-12/2010;
Magisterarbeit Simone Padolsky „Frauen im Spanischen Bürgerkrieg – Ein historisches Beispiel weiblichen Kriegsdienstes“;
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
Privatfoto von Sohn Hermann Drumm
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 362

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