Elmes, Marie Elizabeth Jean  (Mary)

            Elmes, Marie Elizabeth Jean

Sie wurde am 5. Mai 1908 in Cork , Irland geboren. Mary besuchte die Rochelle School in Cork und studierte moderne Literatur (Französisch und Spanisch) am Trinity College Dublin. Sie absolvierte das College mit Auszeichnung. Beide Sprachen waren wichtig für ihr Leben.

Sie ging als Stipendiatin an die London School of Economics, wo sie ein Stipendium für Internationale Studien erhielt. 
Im Februar 1937 schloss sich Mary der University of London Ambulance Unit an, um nach Spanien zu gehen. Dort arbeitete sie in einem Kinderkrankenhaus in Almeria. Nachdem der Friends Service Council dieses übernahm, leitete Mary das Krankenhaus. Während des Krieges leistete sie Quäkerarbeit in Perpignan obwohl sie keine Quäkerin war.
Im Januar 1938 erhielt Mary die Nachricht, dass ihr Vater gestorben war. Sie weigerte sich nach Hause zu gehen, bevor nicht Ersatz für sie gefunden wurde. Es gab keinen Ersatz.
Durch die Bombardierung Alicantes wurde das Kinderheim in die Berge verlegt. Mary blieb bis Ende des Krieges in Spanien. Im Mai 1939 überschritt sie die Grenze nach Frankreich und nahm alle Aufzeichnungen über ihre Arbeit in Spanien mit.
Als sie in Frankreich ankam, gab es viele Lager entlang der Küste, in denen die Flüchtlinge interniert waren. Es gab dringenden Bedarf an Kleidung und Lebensmitteln. Im Juli 1939 wurde sie von der Internationalen Kommission des American Friends Service Council für die kulturelle Arbeit in den Lagern ernannt. Sie kaufte Bücher auf Spanisch für die Bibliotheken, die sie eröffnete.  Mary wurde eine bekannte Person in den Lagern.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September 1939, wurden deutsche Flüchtlinge, die in Frankreich Zuflucht gesucht hatten, in Lagern interniert.
Nach der deutschen Invasion in den Niederlanden, strömten weitere Flüchtlinge in die Region. Mary und ihre Kollegen in Perpignan eröffneten Kantinen und versorgten die Schulen in der gesamten Region mit Mahlzeiten, während sie die Arbeit in den Lagern fortsetzten. Als Frankreich von den Deutschen besetzt wurde, blieb Mary im Land.
Rivesaltes war ein Lager, in dem die Quäker und andere Hilfsorganisationen Kantinen und Werkstätten einrichteten. 
Mary eröffnete in Privathäusern und Hotels Heime für die jüdischen Kinder und holte sie, mit Zustimmung ihrer Eltern und der Behörden, aus dem Lager. Als die Deportationen der Juden begannen, mussten auch die Kinder der Kinderheime in Sicherheit gebracht werden. Mary versteckte einige von ihnen im Kofferraum ihres Autos und fuhr sie hoch in die Pyrenäen.
Im November 1942 besetzten die Deutschen auch die südliche Zone. Mary wurde verhaftet, nach Toulouse und dann ins Fresnes-Gefängnis bei Paris gebracht. Fast sechs Monate später wurde sie wieder freigelassen.
Nach dem Krieg heiratete sie Roger Danjou und hatte zwei Kinder.
Mary sollte mit dem Orden Légion d’honneur ausgezeichnet werden, der höchsten zivilen Auszeichnung in Frankreich. Weil ihre Tätigkeit unerwünscht war, lehnte sie diese ab.
Mary Elmes starb am 9. März 2002 in Perpignan.
Am 23. Januar 2013, 11 Jahre nach ihrem Tod, wurde sie posthum von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern anerkannt.

Quellen: Mary Elmes: A Quiet Heroine - Aish.com;
Righteous Among the Nations – An Irishman's Diary on Mary Elmes ...;
Mary Elmes 1908 – 2002 | Toulouse Quakers Weblog;
Jim Fyrth und Sally Alexander: Womens voices the Spanish Civil War - Lawrence&Wishart London 1991
http://sidbrint.ub.edu/en/node/25541

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