Jabůrková,
Jožka - Tschechoslowakei
Jožka
wurde am 16. April 1896 in Ostrava-Vítkovice als uneheliches Kind der
Näherin Anežka Řehová geboren. Jožka wurde in einem zutiefst katholischen
Geist erzogen. Ihre Mutter starb an Tuberkulose.
Jožka war einer der besten in der Schule und wäre sehr gerne Lehrerin
geworden.
Nach der Schule arbeitete sie jedoch erst als Kindermädchen in einer
reichen Familie, später in der Eisenhütte von Vítkovice in einem Büro und
vor Kriegsende im Krankenhaus von Vítkovice. Sie erlebte die soziale
Ungleichheit in ihrem Heimatort. Daher ist es kein Wunder, dass sie 1917
am Streik in Vítkovice teil, der blutig zerschlagen wurde.
Nach dem I. Weltkrieg zog sie nach Prag. Die nächsten Jahre ihres Lebens
verbrachte sie abwechselnd in Košíře und Žižkov. Sie arbeitete in
Filmstudios. Jožka heiratete Stanislav Jabůrek, aber ihre Ehe hielt nicht
lange.
Jožka wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Jugend, trat der
Arbeitergymnastikunion bei und wurde Trainerin in Prag-Košíře. Sie schrieb
Sportspiele, Tänze und Reime für junge Leute. Jožka
organisierte die Manin Spartakiad im Jahr 1921. Jožka trat der Föderation
der Arbeitersportgewerkschaften bei und schloss sich der marxistischen
Linken in den Reihen der Sozialdemokraten an.
Jožka war Journalistin und Schriftstellerin sowie Übersetzerin aus dem
Russischen. Jožka wirkte auch unter dem Pseudonym Marta Janáčková bzw. Ida
Ostravská.
Nach Gründung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei wurde sie
deren Mitglied. Jožka arbeitete auf dem Gebiet der Frauenarbeit, wo sie
soziale Fragen aufgriff.
Sie engagierte sich bei Antikriegsaktivitäten und organisierte Aktionen
für die spanischen Kinder während des Krieges in Spanien.
1931 wurde sie auf der Liste der Kommunistischen Partei in die
Abgeordnetenversammlung von Prag gewählt. Sie förderte die Einrichtung von
Kinderkrippen und Kindergärten, Spielplätzen und Kantinen für Kinder und
eine wirksame Gesundheitsversorgung, insbesondere für Kinder von
Arbeitnehmern und Arbeitslosen. Sie setzte sich für alleinerziehende
Mütter ein und lehnte die gemeinnützige Arbeit der Nationalsozialistischen
Volkspartei ab.
1933 ging sie in die Sowjetunion und studierte zwei Jahre an der
Internationalen Lenin-Schule in Moskau.
Nach ihrer Rückkehr aus Moskau übernahm sie die Leitung der Wochenzeitung
Rozsévačka, einer Zeitschrift für berufstätige Frauen. Sie redigierte sie
bis zum Verbot der Zeitung Ende 1938.
Jožka las viel, interessierte sich für Theater, bildende Kunst und Poesie.
In der Nacht vom 15. auf den 16. März 1939, nach dem Einmarsch der
deutschen Truppen in Prag, wurde sie während der ersten großen
Verhaftungswelle festgenommen und kam in das KZ Ravensbrück. Sie nahm dort
Kontakt zu antifaschistischen Gefangenen auf.
Jožka Jabůrková starb am 31. Juli 1942 im KZ Ravensbrück, nach
Misshandlungen und Folter beim Verhör.
Im Jahre 1965 wurde ein Denkmal für sie in Prag enthüllt, das aber 1989,
nach einer Welle antikommunistischer Hysterie, entfernt wurde. Im Sommer
2002 wurde es auf den Prager Olschaner Friedhof (Olšanské hřbitovy) neu
aufgestellt.
Quellen:
Wikipedia Jožka Jabůrková;
Jožka Jabůrková životopis
| Databáze knih;
Jožka Jabůrková:
»Fašismus rozsévá zhoubu, vojny a neštěstí« :: Český svaz