Joos,
Jutta geb.
Lubisch
Jutta
wurde 1908 in Olbersdorf/Kreis Zittau geboren, besuchte die Volksschule,
war Textilarbeiterin und Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands
(KPD). Sie leitete eine Rote Gewerksschaftsgruppe (RGO) in der Leipziger
Wollgarnspinnerei Tittel & Krüger.
Im
Mai 1933 wurde sie verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Sie
kam in das Zuchthaus Waldheim und wurde im November 1934 entlassen. Am 1.
März 1935 erneut wegen „Vorbereitung zum Hochverrat" verhaftet, zu 1 1/2
Jahren Zuchthaus verurteilt und wieder in Waldheim inhaftiert.
Nach
der Haftentlassung emigrierte sie 1937 nach Frankreich, betreute hier
Interbrigadisten und arbeitete im Hilfskomitee für Spanien.
Nach
Kriegsbeginn erledigte sie verschiedene Aufträge der Leitung der KPD. Am
30. August 1940 wurde sie verhaftet und kam in das Gefängnis Petite
Roquette, danach ins Lager Rieucros. Sie beteiligte sich an der
Unterstützung der im Lager Vernet internierten Männer.
Im
Juni 1941 konnte sie das Lager verlassen und schlug sich nach Marseille
bzw. Bompard durch. Ihr Sohn wurde geboren. Als im Sommer 1942 die
Deportation der Juden begann, beteiligte sie sich an deren Rettung und
verhalf gefährdeten Genossen zur Flucht.
Im
Frühjahr 1942 ging sie mit ihrem Kind zu ihrem Ehemann Anton nach
Bram/Aude. Bis Kriegsende blieb sie dort, hielt Verbindung zur KPD in
Toulouse, transportierte und verteilte Flugblätter. Sie wurde auch zur
Arbeit unter deutschen Kriegsgefangenen, speziell unter den weiblichen
Angehörigen der deutschen Armee, eingesetzt. Im September/Oktober 1945 kam
sie nach Deutschland zurück und war für die KPD im Ruhrgebiet tätig.
1947
übersiedelte sie in die Sowjetische Besatzungszone.
Jutta
Joos starb 1995.
Quellen: DRAFT
- Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der
Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland« - Dietz Verlag
Berlin 2003;
Ulla
Plener „Frauen aus Deutschland in der französischen Rèsistance“ edition
bodoni 2006
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