Kahn, Ruth verh. Martínez Cartón, Carmen
Ruth
wurde am 25. September 1905 in Moers/Rhein geboren, besuchte die
Mittelschule, ein Jahr die Hochschule und war Angestellte. Sie war
Mitglied der USPD, des KJVD und seit 1923 der KPD. Sie engagierte sich
in der kommunistischen Kinderbewegung.
Seit 1930 arbeitete Ruth Kahn in Moskau im Auftrag des
KJVD-Zentralkomitees im Exekutivkomitee der Kommunistischen
Jugendinternationale. Von 1933 bis 1934 war sie Kursantin der
Internationalen Leninschule in Moskau, zugleich Referentin in der
spanischen Abteilung des Exekutivkomitees der Kommunistischen
Jugendinternationale in Moskau.
Von Ende 1933 bis Februar 1934 arbeitete Ruth Kahn als Dozentin für
Geschichte der Kommunistischen Internationale und der Arbeiterbewegung
an der Internationalen Lenin-Schule.
Im April 1934 reiste sie nach Spanien, um beratend an der Vereinigung
des Sozialistischen und des Kommunistischen Jugendverbands teilzunehmen.
Sie heiratete Pedro Martínez Cartón, der Mitglied des Politbüros des PCE
war und später einen hohen Rang in der Spanischen Volksarmee innehatte.
1935 reiste sie in die Sowjetunion.
Im Januar 1937 kehrte sie im Auftrag der Abteilung für Internationale
Verbindungen (OMS) des EKKI unter dem Namen Marie Stichhammer über
Frankreich nach Spanien zurück.
Dort arbeitete sie im Zentralkomitee der Kommunistischen Partei
(PCE-ZK), war dann Verantwortliche der Kommission für ausländische Kader
und der Militärpolitischen Kommission beim ZK des PCE und damit
zuständig für alle Ausländer in republikanischen Spanien.
Ende 1938 reiste sie nach Frankreich aus und kehrte am 20. Mai 1939 in
die Sowjetunion zurück.
Am 26. Juni 1939 reiste Ruth Kahn mit kubanischem Pass auf den Namen
Carmen Lera mit ihrem 3-jährigen Sohn André nach Lateinamerika. Sie
lebte mit ihrem Mann, der über die Sowjetunion nach Mexiko emigriert
war, in Mexiko. Pedro Martínez Cartón trat später mit anderen
Politbüro-Mitgliedern aus dem PCE aus. Danach verliert sich auch ihre
Spur.