Kinzelewska, Guta (Anette Dubois) (Kinzclewska, Gitla Gustawa
„Gutka“)
Guta wurde am 2. April 1914 in Lodz/Polen in einer jüdischen Familie geboren
und gehörte seit 1930 der Roten Hilfe in Polen an.
Im Dezember 1932 emigrierte sie legal und ohne Familie nach Brüssel/Belgien.
Sie besuchte Abendkurse an der Brüsseler Arbeiteruniversität
(Naturwissenschaften und Medizin). Guta war ab Mai 1936 Mitglied der
kommunistischen Jugend und ab August 1936 der Kommunistischen Partei. Sie
gehörte einer jüdischen Gruppe an, die das republikanische Spanien
solidarisch unterstützte.
Guta hat Jiddisch, Polnisch, Französisch, Deutsch und Spanisch gesprochen.
Lebte nacheinander in Anderlecht, Saint-Gilles, Lüttich, Brüssel und
Sint-Joost.
Nach Spanien reiste sie am 26. April 1937 und kam im Mai 1937 dort an. Dort
war sie im Sanitätsdienst der Internationalen Brigaden im Hospital
Onteniente tätig.
Guta kehrte im Februar 1939 aus Spanien nach Belgien zurück. Ab dem 22. März
1939 lebte sie in Brüssel. Hier lernte sie an der Krankenpflegeschule des
Brugmann-Krankenhauses.
Sie lebte mit Sroel Livschitz zusammen. Sroel war Mitglied der Yidischen
Solidaritet und des CDJ (Jewish Defense Committee - Jüdisches
Verteidigungskomitee).
Am 23. März 1944 wurde Gutla verhaftet. Ihr Name befindet sich unter der
Nummer 539 in der Deportationsliste des 24. Transports. Dieser Zug verließ
Mechelen am 4. April 1944 und kam am 6. April 1944 in Auschwitz-Birkenau an.
Die Nummer 76.666 wurde Gutla auf den Arm tätowiert.
Sie war Teil des Widerstands in Auschwitz. Gutla überlebte die Zwangsarbeit
im Konzentrationslager, den Todesmarsch nach Ravensbrück im Januar 1945, die
weitere Evakuierung nach Malchow im Februar 1945 und Buchenwald im April
1945.
Am 24. April 1945 wurde sie in Leipzig von der amerikanischen Armee befreit
und im Mai 1945 kehrte sie nach Belgien zurück.
Guta lebte in Elsene/Brüssel. Arbeitete 1949 in Italien für das polnische
Konsulat. Dann kehrte sie nach Warschau /Polen zurück.
Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospitals befand. Heute heißt sie Ontinyent.
Quelle: Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. D. 30; RGASPI. F. 545. Op. 6.
D. 715 IMG0009;
„Las mamas belgas“ von Sven Tuytens
http://sidbrint.ub.edu/en/node/26520;
Foto: aus „Las mamas belgas“ von Sven Tuytens, mit Genehmigung des Autors