Kirchner, Johanna geb. Stunz - Deutschland
Johanna
Kirchner wurde am 24.4.1889 in Frankfurt/Main geboren. Mit 14 Jahren
schloss sie sich der sozialistischen Jugendbewegung an.
Als Berichterstatterin für die sozialdemokratische Presse, galt ihre
besondere Aufmerksamkeit der Arbeiterwohlfahrt. Sie kümmerte sie sich
besonders um die Kinder, die durch Krieg und Inflationszeit
gesundheitlich geschädigt waren.
Viele von ihnen brachte sie zur Erholung in die Schweiz, vermittelte
während der Ruhrbesetzung 1923 Tausenden von ihnen einen Aufenthalt in
hessischen Familien.
Von der Gestapo verfolgt, flüchtete sie 1933 ins Saargebiet. Ihre zwei
Töchter musste sie in Deutschland zurücklassen.
Ihren Lebensunterhalt sicherte sie sich als Küchenhilfe und Serviererin.
Politisch engagierte sie sich in der Bewegung gegen den Anschluss des
Saargebiets an Deutschland.
1936 half sie bei der Betreuung und dem Übergang von Freiwilligen in das
republikanische Spanien. Gleichzeitig leistete sie Nachrichtendienst für
ihre Partei, die SPD.
Bei Kriegsausbruch wurde sie interniert. Mit Hilfe französischer
Widerstandskämpfer gelang ihr 1940 die Flucht aus dem Internierungslager
Gurs.
Am 2. Juni 1942 wurde sie von der Vichy-Polizei erneut verhaftet, an die
Gestapo ausgeliefert und im Mai 1943 vom Volksgerichtshof zu zehn Jahren
Zuchthaus verurteilt. Das Urteil wurde später aufgehoben und ein neues
Verfahren eingeleitet.
Am 20. April 1944 wurde sie zum Tode verurteilt und am 09. Juni 1944 in
Berlin- Plötzensee hingerichtet.