Kondratjewa, Adelina geb. Abramson - Sowjetunion

            Kondratjewa, Adelina    Kondratjewa, Adelina

Kondratjewa, Adelina geb. Abramson - Sowjetunion
Adelina Kondratjewa, geb. Abramow, wurde am 12. Februar 1920 in Buenos Aires geboren. Ihre Eltern waren nach Argentinien emigriert, weil dem Vater in Russland die Todesstrafe drohte. 1932 kehrte die Familie in die Heimat zurück.
Mit 17 Jahren ging sie Anfang 1937 gemeinsam mit ihrem Vater nach Spanien, weil dort dringend Dolmetscher gebraucht wurden. Sie kam nach Albacete. Später wurde sie Übersetzerin im Stab der republikanischen Luftwaffe, u.a. bei deren sowjetischen Berater Jakow Smuschkewitsch und schließlich bis 1938 für die Brigade- bzw. Divisionskommandeure General Gomez (Wilhelm Zeisser) und General Walter (Karol Swierczewski).
 In Spanien war sie in einen Flieger verliebt, sie war seine Braut. “Wir waren glücklich. Doch er ist gefallen“, sagte Adelina.
Zurück in Moskau setzte sie ihre Ausbildung an der Arbeiterfakultät fort. Im April 1941 begann sie ein Italienisch-Studium an einer Fremdsprachenfakultät.
Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion wurde sie Dolmetscherin in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern für italienische Kriegsgefangene.
Nach dem Krieg kehrte sie an ihre alte Fakultät zurück, bis ihr Vater im März 1951 unter dem Verdacht trotzkistischer Umtriebe verhaftet wurde und für fünf Jahre nach Sibirien ins Lager musste. Dieser Einschnitt änderte auch Adelinas Leben nachhaltig. Sie heiratete Aleksandr Kondratjew und brachte ihre Tochter Yelena zur Welt.
Schließlich übernahm sie die Leitung des Lehrstuhls für spanische Sprache an einem Lehrerbildungsinstitut. Aktiv blieb sie im Komitee der sowjetischen und später russischen Kriegsveteranen. Sie wurde mit dem Orden Roter Stern ausgezeichnet.
Jelena, Adelinas Tochter, teilte mit, dass ihre Mutter die spanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte.  Sie starb am 14. Dezember 2012 in Moskau.

Quellen: Fundación Pablo Iglesias (Hrsg.), Los Rusos en España 1936-1939, Madrid 2009;
Peter Rau „Frau mit vielen Gesichtern“ Artikel Junge Welt 19.12.2012