Korn-Szerman, Adela

            Korn, Adele

Adela wurde am 26. September 1909 in Ktakóv, Polen in einer streng religiösen jüdischen Familie geboren. Sie war die Schwester von Anna Korn. Adela emigrierte 1929 nach Antwerpen, arbeitete als Schneiderin und wurde Mitglied der Schneidergewerkschaft. Sie war Mitglied der IRH (Internationale Rote Hilfe) (1933), Prokor (Belgische Joods-communistische vereniging), der JASK (Joodse Arbeiders Sportclub- Yidisher Arbeter Sportklub), der KP (Kommunistische Partij van België) (1936) und der Patronaty (Vereniging voor steun aan politieke gevangenen in het vaderland, verbonden aan de IRH) (1933).
Adela meldete sich zusammen mit ihrer Schwester Anna  nach Spanien. Auf Initiative der Sozialistischen Internationale wurde in Onteniente ein Lazarett für die Internationalen Brigaden gegründet. Dort arbeitete sie als Hilfsschwester.
Am 30. April 1937 reiste sie in das republikanische Spanien. Am 3. Juli 1937 wurde sie Mitglied der spanischen Internationalen Roten Hilfe in Onteniente. Sie sprach Jiddisch, Polnisch, Deutsch, Französisch, Flämisch und Spanisch. Ihr Ehemann Alter Szerman war Kommandeur der jüdischen Naftali Botwin Kompanie, Teil der Internationalen Brigaden.
Sie verließ Spanien am 7. Februar 1939 und kehrte nach Belgien zurück.
Als Belgien von der Deutschen Wehrmacht besetzt wurde, ging sie in den Untergrund und kämpfte im Widerstand in Brüssel als Kurierin und für den Nachrichtendienst unter dem Pseudonym 'Simone'.  Sie wurde 1943 mit anderen Mitgliedern ihrer Kampfgruppe verhaftet und am 9. Juli 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie der dortigen Widerstandsbewegung angehörte. Zusammen mit Mala Zimetbaum, ihrer Kampfgenossin aus Antwerpen, war sie am missglückten Aufstand des Sonderkommandos im KZ Auschwitz beteiligt. Adela überlebte, Mala Zimetbaum wurde von der SS hingerichtet.
1945 überlebte sie den Todesmarsch nach Ravensbrück. Adela kehrte über Schweden nach Brüssel/Belgien zurück.
Von 1945 bis 1946 war sie Vorstandsmitglied des Vereins polnischer Patrioten. Sie arbeitete auch für die Organisation Dabrowszczacy (XIII. Internationale Brigade Jaroslaw Dabrowski) in Belgien.
1946 war sie wieder mit ihrem Ehemann Alter vereint. 1947 wurde ihre Tochter Thérèse geboren. 1951 ging sie mit ihrer Schwester Anna nach Polen. Adela kehrte 1957 nach Brüssel zurück. Arbeitete als Leiterin in einem Bekleidungsgeschäft, während ihr Ehemann und Anna als Schneider zu Hause arbeiteten.
Am 16. April 1990 starb Adela Korn- Szerman.

Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospitals befand. Heute heißt sie Ontinyent.

Quelle: Fernanda Romeu Alfaro: Mujeres en las Brigadas Internationales;
Arno Lustiger „Schalom Libertad!“ Verlag Büchergilde Gutenberg 1989;
Las mamas belgas“ von Sven Tuytens
Foto: Łapy precz od ul. Dąbrowszczaków
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/26523

zurück