Kutnewsky
de Bruck, Hildegard
Dr. - Deutschland
Hildegard wurde am 10.2.1896 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des
Direktors der Dr. Anton Rèe-Realschule, Max Kutnewsky.
Hildegard war Ärztin und und spezialisierte sich 1925 auf Sportmedizin.
Verheiratet war sie in erster Ehe mit dem Maler Adolf Junkers. 1928 wurde
die Ehe geschieden.
Von 1923 – 1933 arbeitete sie als Generalvertreterin in Hamburg für Ärzte
der Staatlichen Krankenversicherung, für die Städtischen Armenhilfe und
für zwei großen Mädchenschulen mit insgesamt 4000 Mädchen. Hildegard war
publizistisch tätig und dadurch recht bekannt.
Sie verlor ihre Arbeit, da sie auch Sekretärin der Sozialistischen
Ärztegesellschaft war, deren Vorsitzender, Prof. Knaak, von den Nazis
erschossen wurde.
Sie verließ Deutschland und ging mit ihrer Tochter nach Spanien. Hier
heiratete sie den Psychologen Anton de Bruck.
Von Oktober 1936 bis Ende Dezember 1936 arbeitete sie in Lerida in der
Maternidad (Entbindungsheim).
Bis zum 20. Juni 1937 war sie Direktorin eines Kinderheims in Tiana bei
Barcelona, bis sie von der der Gewerkschaft CNT entlassen wurde. Das Heim
unterstand der Gewerkschaft CNT. Die Begründung für ihre Entlassung
lautete, dass solche wichtigen Funktionen nicht mehr von Ausländern
ausgeübt werden dürfen.
Sie wandte sich aus diesem Grund an die Organisation Ayuda medica
Extranjera (Ausländische Medizinische Hilfe) und bat um eine
Zusammenarbeit.
Sie würde gerne mit Frauen und Kindern arbeiten, aber sie könnte auch in
der Krankenpflege eingesetzt werden.
Sie war bereit, für eine Arbeit Barcelona zu verlassen und an einem
anderen Ort ihre Tätigkeit aufzunehmen. Sie möchte aber ihre Tochter
mitnehmen.
1939 floh sie mit ihrer Tochter nach Costa Rica. Nach fünf Jahren in Costa
Rica und zwei Jahren in Mexico City, wo ihr Mann am Mexico City College
unterrichtete, emigrierten sie 1947 in die USA. Hildegard war in den USA
nicht mehr ärztlich tätig. In Kalifornien verdiente sie ein Zubrot in
einer Kostümschneiderei für Filmschauspieler.
Hildegard Kutnewsky de Bruck starb am 12.12.1972 in Los Angeles.
Quelle: Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. D. 382
Anna von Villiez: Mit aller Kraft verdrängt. Entrechtung und Verfolgung
„nicht arischer“ Ärzte in Hamburg 1933 bis 1945. Hamburg 2009, S. 310f.
http://hamburg.de/clp/frauenbiografien-schlagwortregister/clp1/hamburgde/onepage.php?BIOID=4323