Kägi-Fuchsmann, Regina

Regina Kägi-Fuchsmann wurde am 10. Mai 1889 in Zürich geboren und studierte von 1913 bis 1916 Sekundarlehramt an der Universität Zürich. 1915 heiratete sie Paul Kägi. Von 1918 an war sie Lehrerin in Schaffhausen.
Sie beteiligte sich aktiv am Aufbau der Schaffhausener Frauenzentrale. Sie wurde deren Sekretärin, später Präsidentin. Sie setzte sich für die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Heimarbeiterinnen ein.
1924 wurde ihr Sohn Ulrich geboren.
Von 1933 an leitete sie in Zürich die Proletarische Kinderhilfe, die 1936 in Schweizer Arbeiterhilfswerk (SAH) umbenannt wurde. Sie war bis 1951 Geschäftsführerin des SAH. In dieser Funktion organisierte sie im II. Weltkrieg Ferien für Arbeiterkinder und für deutsche Flüchtlingskinder.
Während des Spanischen Krieges hatte sie zwei Reisen nach Spanien unternommen, um sich von der Tätigkeit der Schweizer Hilfswerke ein Bild zu machen, persönliche Kontakte zu den schweizerischen und spanischen Helfern aufzunehmen und um Lösungen der Transportprobleme zu finden.
Sie kümmerte sich zudem auch um spanische Flüchtlingskinder. Das Gesuch der SAH sowie anderer Hilfsorganisationen, spanische Flüchtlingskinder für drei Monate in die Schweiz zu holen, wurde von der zuständigen Behörde abgelehnt. Sie hatten Angst, dass diese Kinder nach drei Monaten die Schweiz nicht wieder verlassen würden.
Nach Ende des Krieges in Spanien appellierten sie an die früheren Paten der spanischen Kinder, weiterhin für diese zu spenden. Sie sprach davon, unter welchen katastrophalen Verhältnissen die vielen tausend spanischen Flüchtlinge und ganz besonders die Kinder, in den französischen Lagern leben mussten.
Ab 1940 reiste sie regelmäßig in die Flüchtlingslager im nichtbesetzten Frankreich, um festzustellen, was am nötigsten gebraucht wurde und wie an der besten Hilfe geleistet werden konnte.
Nach dem II. Weltkrieges engagierte sie sich beim Wiederaufbau in Europa und organisierte 1944 u.a. die Schweizer Spende, ab 1948 war sie Präsidentin der Schweizer Europahilfe (Schweizer Auslandhilfe), ab 1952 arbeitete sie für die UNO und war 1955 Gründungsmitglied des Schweizerischen Hilfswerks für außereuropäische Gebiete.
1961 promovierte sie an der Universität Zürich in Rechtswissenschaften.
Regina Kägi-Fuchsmann war eine überzeugte Sozialdemokratin. Ihre Arbeit, aber auch ihre schriftlichen Werke und Vorträge, zeugten von einem alles durchdringenden Realismus. Regina Kägi-Fuchsmann starb am 12. Juni 1972 in Zürich.

Quellen: Helena Kanyar Becker: Vergessene Frauen - Schwabe Verlag Basel 2010, wikipedia