Lannby, Karin
Karin Tekla Maria Lannby wurde am 13.04.1916 in Linköping (Schweden) geboren. Schon während ihrer Schulzeit im Gymnasium, zu Beginn der 1930er Jahre, wurde Karins politisches Interesse geweckt. Als Fünfzehnjährige trat sie als überzeugte Antifaschistin der sozialistischen Studentenvereinigung Clarté in Stockholm bei, deren zweite Vorsitzende sie im Lauf der Zeit wurde. Zu dem Zeitpunkt war sie auch schon Mitglied des Jugendverbands der Kommunistischen Partei Schwedens.
Ihr politisches Engagement und ihre umfassenden Sprachkenntnisse führten dazu, dass sie Anfang 1937, im Alter von 20 Jahren, freiwillig am Spanischen Krieg als Dolmetscherin und Sekretärin teilnahm. Sie half beim Aufbau eines Militärkrankenhauses, das von schwedisch-norwegischen Hilfskomitees in Alcoy betrieben wurde. Etwas später im gleichen Jahr wurde sie vom Filmregisseur Luis Buñuel, der damals bei der Gesandtschaft der Spanischen Republik in Paris tätig war, angeworben, um als Aufklärerin der republikanischen Abwehr, die Franco-Kreise im französischen und spanischen Baskenland auszukundschaften. Sie wurde bei einem ihrer Einsätze südlich der Pyrenäen von Francos Milizen gefangengenommen. Es gelang ihr, unversehrt nach Frankreich und Paris zu entkommen und kehrte nach Schweden zurück.
Im Herbst 1938 nahm sie wieder ihr sozialwissenschaftliches Studium an der Stockholmer Hochschule auf und wirkte auch am Studententheater in Stockholm mit. 1939, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, ließ sie sich als Mitarbeiterin der Gegenspionage vom schwedischen Generalstab anwerben. Ihr Deckname war Annette und ihre ausführlichen Berichte liegen gesammelt im Archiv des schwedischen Geheimdienstes. Während des Krieges hatte Karin Lannby als Schauspielerin mehreren Rollen in schwedischen Filmen. 1940 bis 1942 lebte sie mit dem zwei Jahre jüngeren Regisseur Ingmar Bergman zusammen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg berichtete Karin Lannby dem schwedischen Verteidigungsstab unter anderem über die Flucht von Naziverbrechern nach Südamerika.
Sie ließ sich in Paris nieder und lebte 53 Jahre mit dem ehemaligen Arbeiterpriester Luis „Loulou“ Bouyer zusammen, der aufgrund seiner radikalen linksgerichteten Einstellung mit dem Vatikan in Konflikt geraten war.
Karin Lannby starb am 19. November 2007 in Paris.

Quelle: Karin Lannby – Wikipedia;
http://wartimespyladies.blogspot.de/2013_09_01_archive.html