Lindbæk, Lise
Sie wurde am 01.01.1905 in København geboren. Die Familie zog nach Roskilde, als ihr Vater Diözesanschreiber in der Kathedrale von Roskilde wurde. Lise war 14 Jahre alt, als ihr Vater, mit dem sie eng verbunden war, starb. Nach dem Tod ihres Vaters 1920 zog sie mit ihrer Mutter nach Kristiania (Norwegen).
Lise Lindbæk absolvierte 1922 ein Kunststudium am Frogner Gymnasium. Sie begann klassische Studien und Archäologie zu studieren.
Ab 1924 arbeitete Lise Lindbæk als Auslandskorrespondentin in Italien für die Osloer Zeitungen, während sie Archäologie studierte. Von dort lieferte sie ihre ersten Artikel an die Capital Press.
Während einer Ausgrabung in Griechenland traf Lise Lindbæk den schwedischen Archäologen und Schriftsteller Sanfrid Neander-Nilsson. Sie heirateten 1927. 1929 kam ihre Tochter Janka auf die Welt. Die wurde Ehe 1933 geschieden, weil ihr Mann mit den Nazis sympathisierte, während Lise eine Antifaschistin war.
1933 traf Lise den deutschen Arzt Max Hodann, der aus Deutschland emigriert war, mit dem sie bis 1939 liiert war. 
Dr. med. Max Hodann wurde 1933 aus dem Staatsdienst entlassen, weil er Jude war und aus politischen Gründen. Er wurde in ein Konzentrationslager eingeliefert. Noch im Sommer 1933 gelang ihm die Flucht in die Schweiz. Lise und Max zogen zusammen nach Oslo.
Beider Weg führte in das republikanische Spanien.
Dr. Max Hogann wurde Chefarzt im Hospital in Cueva la Potita bei Albacete. Im Frühjahr 1938 leitete er auch die Delegación Valencia der Central Sanitaruia Internacional de Ayuda a Espana Republicana und war überdies Leiter von Kinder- und Waisenheimen.
Lise kam im Dezember 1936 nach Spanien und blieb anderthalb Jahre dort. Sie gehörte der norwegischen Delegation an, die am II. Internationalen Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm, der vom 2.7. – 12.7.1937, während des Spanischen Krieges, in Madrid, Valencia und Barcelona stattfand.
Lise war ständige Kriegsberichterstatterin der Zeitung „Dagbladet“ bei den republikanischen Truppen.
Ihr besonderes Interesse galt dem Thälmann Bataillon der XI. Internationalen Brigaden. Ihr Buch über das Thälmann Bataillon erschien unter dem Titel „Bataljon Thälmann“ im Jahr 1938.
Während des Krieges hat sie mit den Schriftstellern Ernest Hemingway und Nordahl Grieg zusammengearbeitet.
Nach Ende des Krieges in Spanien arbeitete sie in der Hilfsorganisation für Spanien, um die Bedingungen der spanischen Flüchtlingskinder in Frankreich zu verbessern.
Als die deutschen Truppen 1940 in Frankreich einmarschierten, konnte sie nicht mehr nach Norwegen zurückkehren. Sie erlebte eine dramatische Flucht nach Algerien und von dort nach Marokko, wo sie ein halbes Jahr blieb.
Sie erreichte schließlich die Vereinigten Staaten. In den USA arbeitete sie für die Zeitschrift „Nordisk Tidende“ und lehrte an dortigen Universitäten.
Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Norwegen zurück. Lise litt unter Alkoholproblemen. Sie arbeitete als Journalist für die Vereinten Nationen von 1945 bis 1949. In den 1950er Jahren war sie als Reporterin in beiden deutschen Staaten (BRD und in der DDR) tätig.
Lise Lindbæk starb am 13. März 1961 in Kiel.

Quelle: Die Völker an der Seite der Spanischen Republik - Verlag Progreß Moskau 1975;
Lise Lindbæk – Wikipedia;
Participantes en el II Congreso de escritores para la defensa de la ...
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero, Valencia, 2013.