Luftig, Golda - Polen

                   Luftig, Golda   Luftig, Golda

                   Dr. Jakob Bachrach, Golda Luftig, Cyla Vospe, Szmul Berliner

Golda wurde am 3. März 1903 in Chrzanów/Polen geboren, war die Schwester von Faigla (Vera) und Rachel Luftig. Der Vater, Moses Luftig reiste 1927 nach Antwerpen, Belgien. Nach und nach ließ er seine fünf Töchter, zwei Söhne und seine Frau Bleina nach Antwerpen kommen, so das die Familie Luftig 1933 in Antwerpen lebte. Golda Luftig und Samuel 'Szmul' Berliner lernten sich im Kultur Farein kennen und waren seit etwa vier Jahren verheiratet, als sie im Sommer 1936 von der Nachricht des spanischen Militärputsches hörten. Wie andere engagierte jüdische junge Männer ging Samuel nach Spanien, um sich den Internationalen Brigaden anzuschließen. Golda verließ Antwerpen mit einer Gruppe Pflegekräfte, zu der auch ihre Schwesrern, Feigla (Vera) und Rachel gehörten.
Sie kam im Mai 1937 im republikanischen Spanien an und arbeitete als Hilfsschwester im Hospital El Belga in Ontentiente. Sie wollte ihren Mann wiedersehen. Deshalb fuhr sie von Onteniente nach Albacete, wo sich Samuel aufhielt.
Golda wurde von Cyla Vospe, einer Jüdin aus Lettland, begleitet. Cyla hatte bereits im März 1937 ihre Arbeit im Hospital El Belga in Onteniente aufgenommen. Sie besuchte ihren Freund Dr. Kuba (Jakob) Bachrach, der Chefarzt des medizinischen Dienstes der Baisse von Albacete war. Golda und Szmul genossen ihr Zusammensein und hatten sich viel zu erzählen. Golda kehrte nach Onteniente zurück. Dort wurde am 3. August 1938 in El Pinatar ihr Sohn geboren. Er erhielt den Vornamen Madrid.
Golda kehrte mit ihrem Sohn nach Antwerpen über Oran in Französisch-Algerien zurück.
1942 wurde sie während einer antijüdischen Razzia in Antwerpen, zusammen mit ihrem Sohn und ihrem Mann, festgenommen. Ihre Namen stehen auf der Deportationsliste des 7. Transports. Dieser Zug verließ Mechelen am 1. September 1942 und kam am 3. September 1942 im Konzentrqationslager Auschwitz-Birkenau an. Da ihr Sohn Madrid zum Zeitpunkt der Deportation erst vier Jahre alt war, ist es sehr wahrscheinlich, dass Mutter und Kind sofort in die Gaskammern geschickt wurden.

Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospital befand. Heute heißt sie Ontinyent.

Quelle: Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive,
Fernanda Romeu Alfaro: Mujeres en las Brigadas Internationales
Archiv Moskau Akten RGASPI,
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/26529;
“Las mamas belgas” von Sven Tuytems;
Foto aus “Las mamas belgas” von Sven Tuytems mit Genehmigung des Autors