Margolin, Charlotte Dr. med. (Margulies)
Charlotte wurde am 20. Januar 1896 in Berlin in einer liberalen jüdischen Familie geboren. Sie studierte an der Medizinischen Universitätsklinik der Charité in Berlin. Im Jahr 1923 veröffentlichte sie eine Studie über das Nervensystem. In den späten zwanziger Jahren trat sie in die KPD-O ein. Im Jahr 1933 verlor sie ihre Arbeit, verließ Deutschland und emigrierte nach Spanien. Sie lebte in Barcelona. Kurz vor Beginn des Krieges schloss sie sich dem POUM an und wurde bei Kriegsausbruch Mitglied der Roten Hilfe des POUM. Bis zum Abzug der Frauen von der Front war sie Ärztin in einem Eisenbahn-Lazarettzug. Danach arbeitete sie als Ärztin im Sanatorium Maurin in Barcelona. Im Juni 1937 wurde sie nach den Mai-Ereignissen verhaftet, kam frei und wurde am 22. August 1937 erneut verhaftet, wegen Mitgliedschaft im POUM angeklagt und in einem Frauengefängnis in Barcelona eingesperrt. Nach ihrer Entlassung konnte Charlotte das Land nicht verlassen, eine Rückkehr nach Deutschland war wegen ihrer Beteiligung am Kampf für die Spanische Republik und ihrer jüdischen Identität ausgeschlossen. Letzte Information über Charlotte war, dass sie 1940 in der Calle Hospital lebte, danach verlor sich ihre Spur.
 

Quellen: Les dones milicianes del POUM;
Milicians del POUM, segons les dades dels microfilms de l’Arxiu Nacional de Catalunya;
El exilio judeoasquenazí en Barcelona (1933-1945);
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015
Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 352
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/43334


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