Mercader Hernández, Caridad
Caridad Mercader wurde am 31.03.1892 in Santiago de Cuba
geboren. Sie gehörte einer wohlhabenden Familie an, die Anfang des 20.
Jahrhunderts nach Spanien zurückkehrte.
Sie heiratet 1911 den Geschäftsmann Pablo Mercader Marina, mit dem sie
fünf Kinder hatte. Sie trennte sich von Pablo Mercader und zog
zwischen 1924 und 1925 mit ihren Kindern nach Dax/Frankreich und 1928
nach Toulouse. Hier betrieb sie ein Restaurant.
Caridad unternahm einen Selbstmordversuch. Daraufhin reiste Pablo
Mercader nach Toulouse und nahm die die drei jüngeren Kinder mit nach
Barcelona zurück.
Nachdem sie sich gesundheitlich wieder erholt hatte, zog Caridad nach
Paris. Hier wurde sie Mitglied in der Gruppe der Section française de
l’Internationale ouvrière, („Französische Sektion
Arbeiter-Internationale“, (SFIO).
Nach ihrer Ausweisung aus Frankreich kehrte Caridad nach Barcelona
zurück und trat in die Partit Comunista de Catalunya (PCC) ein. Anfang
Juli 1936 wurde sie von der PCC zum Mitglied der Redaktion von Treball
bestimmt und war Mitte 1936 Mitglied des Sekretariats für
Pressedienste der Volksolympiade, die im Juli 1936 in Barcelona als
Antwort auf die Olympischen Sommerspiele in Berlin stattfinden sollte.
Nach dem faschistischen Putsch am 18. Juli 1936 nahm Caridad aktiv an
den Kämpfen gegen die aufständischen Truppen teil, so auch am Sturm
auf die Capitanía General in Barcelona, wo sich General Goded
aufhielt, der wenige Stunden vor dem Putsch aus Palma de Mallorca
eingetroffen war.
General Goded scheiterte bei seinem Versuch, die Kontrolle über die
Stadt zu übernehmen und wurde verhaftet. Am 11. August 1936 wurde er
wegen Verrat an der Republik vor einem Kriegsgericht zum Tod
verurteilt und 12. August 1936 hingerichtet.
Caridad war beteiligt an der Organisation des militärischen
Widerstands in Barcelona gegen die Franco-Truppen. Sie gehörte selbst
einer Columna der Vereinigten Sozialistischen Partei Kataloniens
(PSUC) an, die an der Aragón-Front kämpfte. Sie wurde verwundet, kam
in ein Hospital und kehrte nach kehrte Genesung Barcelona zurück.
Sie reiste mit einer spanischen Delegation am 18. September 1936 nach
Mexiko, um für Solidarität mit der Spanischen Republik zu werben. Auf
dem Rückweg der Delegation nach Spanien machten sie in den USA halt,
wo ebenfalls für Solidarität mit Spanien geworben wurde. Am 7. Januar
1937 trafen sie wieder in Spanien ein.
Caridad Mercader gehörte zu den Verantwortlichen für die Agrupación de
Mujeres Antifascistas.
Anfang 1937 gehörte Caridad dem Geheimdienst der Sowjetunion an,
später auch ihr Sohn Ramon.
1937 lebte Caridad in Paris. Von hieraus reiste sie nach Mexiko.
Am 20. August 1940 verübte Ramón Mercader das Attentat auf Leo
Trotzki, der in Mexiko lebte. Seine Mutter wartete in einem Auto
wenige Meter vom Tatort entfernt auf ihn, um seine Flucht zu
ermöglichen.
Ramón Mercaders wurde nach der Tat jedoch verhaftet und zu 20 Jahren
Zuchthaus verurteilt. Caridad musste ohne ihn fliehen und das Land
verlassen. Über Kuba reiste sie in die Sowjetunion.
1945 verließ Caridad die Sowjetunion und machte sich auf den Weg nach
Mexiko. Dort wollte sie sich an der Flucht Ramons beteiligen. Diese
Flucht jedoch misslang. Caridad verließ Mexiko im November 1945 und
kehrte nach Paris zurück.
Sie reiste gelegentlich in die Sowjetunion, um ihre Söhne Luis und
Ramón zu besuchen. Letzterer hatte sich nach Verbüßung seiner
Haftstrafe in Mexiko dort niedergelassen.
Caridad Mercader starb 1975 in Paris.
Quelle: Denise Urcelay-Maragnès: Les femmes volontaires cubaines dans
la défense de la République espagnole;
Eustaquia María Caridad del Río
Hernández (1892 - 1975) - Genealogy ;
http://sidbrint.ub.edu/de/node/23545
CARIDAD MERCADER, Politician, Spy. (Born: Santiago de
Cuba). + CARIDAD MERCADER, Política, Espía. (Nació en Santiago de
Cuba).