Möller-Spangenberg,
Lotte
Erika geb.
Kann
Sie
wurde am 23. Juli 1909 in Erfurt geboren, besuchte dort das Lyzeum, lernte
Kontoristin, gehörte der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der
Angestellten-Gewerkschaft an.
Ab 1933 leistete sie illegale Arbeit, emigrierte im Mai 1933 nach England
und Dänemark.
Auf der Flucht vor der deutschen Polizei kam sie mit vierundzwanzig Jahren
nach Dänemark. Sie war pro forma mit einem dänischen Seemann verheiratet,
daher der Name Møller. Somit erhielt sie 1935 die dänische
Staatsbürgerschaft. Einige Jahre arbeitete sie für die Internationale
Vereinigung von Seeleuten und Hafenarbeitern (ISH), eine Organisation der
Roten Hilfe und war gleichzeitig Mitglied in der Kommunistischen Partei
Dänemarks (DKP).
Von 1935 bis 1937 war sie Stenotypistin beim ZK der KPD in Prag und Paris.
Im Mai 1937 ging sie nach Spanien. Lotte Möller arbeitete als
Maschinistin, Redakteurin und Sprecherin beim Deutschen Freiheitssender
29,8 und mit Käthe Dahlem im Büro von Franz Dahlem. Sie wurde 1938
Mitglied der Kommunistische Partei Spaniens (PCE).
Gemeinsam mit Hans Teubner und Erich Glückauf vernichtete sie im Frühjahr
1939 Material des Senders und zerstörte die technischen Geräte.
Im Sommer 1939 half sie beim Umzug der Familie Dahlem nach Paris. Sie war
Sekretärin im Sekretariat des ZK der KPD und erledigte auch
Kurier-Dienste.
Ende 1939 führte ihr Weg nach Schweden und nach Dänemark.
Hier wurde sie im Mai 1941 in Kopenhagen verhaftet, bis Juni 1943 im
Gefängnis Vestre festgehalten und weitere drei Monate im Lager Horserød
interniert.
Anfang Oktober 1943 kam sie in das KZ Stutthof, Anfang Mai 1945 wurde sie
von britischen Truppen befreit. Durch das Rote Kreuz konn¬te sie nach
Dänemark zurückkehren.
Am 30. Dezember 1945 kam sie nach Deutschland. 1946 war sie
Sekretärin in der KPD-Landesleitung von Mecklenburg, besuchte dann die
SED-Parteihochschule. Sie arbeitete als Referentin in der Abteilung
Werbung, Presse und Rundfunk beim SED-Zentralkomitee später als
Mitarbeiterin im Ministerium für Außen- und Innerdeutschen Handel.
Verheiratet war sie seit 1949 mit dem ehemaligen Interbrigadisten Max
Spangenberg.
Quellen:
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1
Verlag Edition AV 2015;
Franz
Dahlem „Am Vorabend des zweiten Weltkrieges“,
Magisterarbeit
Simone Padolsky „Frauen im Spanischen Bürgerkrieg – Ein historisches
Beispiel weiblichen Kriegsdienstes“
Privatfoto
Harald Wittstock
links
Spanish
Civil War and the Seafarers and Dockers und Foto rechts
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 348, RGASAPI. F.
545. Op. 6. D. 352
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/44083