Müller, Barbara - Deutschland 

                    Müller, Barbara         

Barbara wurde 1908 in Mainz geboren. Im Jahr 1932 heiratete sie den Spanier Recaredo del Potro Otero.
Recaredo Jahrgang 1904, wurde in Villafranca del Bierzo geboren, war Wirtschaftsingenieur in Madrid und Professor. Er engagierte sich in Villafranca für den linken Volksblock, war ab März 1936 Vorsitzender des Volksblocks der Linken und Bürgermeister in Villafranca del Bierzo in der Provinz León. In León besuchte er den Zivilgouverneur. Dort überraschte ihn der Putsch der Generäle. In einem Fischtransporter verließ er León, wurde aber von der Guardia Civil verhaftet und in der kleinen Stadt Puente de Domingo Flórez ermordet.
Mit Recaredo zog Barbara nach Madrid. Als ihr Mann in Villafranca war, hielt sie sich auf Ibiza auf. Als sie keine Nachricht mehr von ihrem Mann erhielt befürchtete sie, dass er von den Faschisten verhaftet worden war, wenn nicht gar noch Schlimmeres.
Barbara entschied sich, der Kommunistischen Partei beizutreten und schrieb sich sofort in das 5. Regiment ein und ging, als Angehöriger des Stahlbataillon (Batallón de Acero), am 22. Juli 1936 an die Somosierra-Front.
Zahlreiche Zeitungen berichteten über ihre Anwesenheit an der Front. "Ich habe Deutschland vor dreieinhalb Jahren verlassen. Seit zehn Tagen bin ich an der Front. Ich bin in der Kommunistischen Partei und kämpfe für unsere Sache. Für mich war die Reaktion des spanischen Volkes bewundernswert. Nur so bekämpft man den Faschismus! Es ist meine Pflicht, solange nicht zur Arbeit zurückzukehren, bis wir Spanien von Faschisten befreit haben", erklärte Barbara im Juli 1936 gegenüber einer Journalistin.
Von dort kehrte sie nach Madrid zurück und arbeitete hier in der Radiologischen Klinik Radio Norte. Im April 1937 bekam sie von dem Politkommissar Pedro Sánchez einen Ausweis, um ihren Bruder Willi Müller bei der XI. Brigade besuchen zu können.
Nach den Mai-Ereignissen 1937 in Barcelona wurde Barbara kurze Zeit in Madrid inhaftiert, weil sie unter dem Verdacht stand, Mitglied der POUM zu sein. Danach lebte sie in Barcelona. Von dort aus ging sie nach Valencia. In Valencia gehörte sie der Brigade Terry (Radio de Chamartín) an. Radio de Chamartín war eine Station, die der Gruppe des Capitán José Luis Terry zur Funküberwachung diente.
Sie war die persönliche Sekretärin von José Luis Terry Sacaluga und wurde seine Lebensgefährtin. Nach Ende des Krieges gingen sie gemeinsam ins Exil nach Frankreich.

José Luis Terry Sacaluga wurde am 3.2.1900 in Cádiz geboren. Er war Artilleriekapitän der Reserve, Flugzeugpilot und Maschinenbauingenieur. 1929 trat er als Flugzeugpilot in die militärische Luftfahrt ein und wurde 1932 zur 3. Fliegerstaffel in Prat de Llobregat (Barcelona) berufen, wo er zum Hauptmann befördert wurde und in die Reserve ging.
Als überzeugter Antifaschist wurde er 1936 in der Kraftfahrzeugabteilung des Parque Móvil de la Dirección General de Seguridad eingesetzt. Er war Mitglied der Nationalen Transportföderation der UGT.
Am 18. Juli 1936, nach dem Aufstand der Generale, meldete sich José Luis Terry als Artilleriekapitän der Reserve beim Kriegsministerium, um sich der rechtmäßigen Regierung zur Verfügung zu stellen. Dort wurde er angewiesen, sich bei der Allgemeine Direktion für Sicherheit zu melden, da er im Parque Móvil de la Dirección General de Seguridad arbeitete.
Er nahm an der Verteidigung Madrids als Chef einer Brigade (Brigade Terry) teil, die sich dem Aufspüren und der Ortung illegaler Sender sowie der Luftüberwachung und der Abwehr von Bombenangriffen widmete, eine Aufgabe, die er später auch in Valencia und Barcelona übernahm. Die von der Gruppe durchgeführten Aktivitäten waren vielfältig. Neben dem Funkabhördienst, der die feindliche Kommunikation abfing, richtete die Brigade bald Luftbeobachtungsstellen in der gesamten Hauptstadt ein, um über Luftangriffe rechtzeitig zu informieren.
Diese Beobachtungen wurden während der Schlacht um Madrid eingesetzt, um die Truppenbewegung des Gegners zu überwachen. Außerdem begann sie mit der Arbeit des Aufspürens und Auffindens illegaler Funkgeräte, die zur Kommunikation mit den Franquisten oder zum Empfang ihrer Nachrichten und Parolen verwendet wurden.
Nach dem Krieg ging er ins Exil nach Frankreich und lebte in Sète und Montpellier (Hérault).
Er kämpfte in der Résistance gegen die deutsche Besatzung und trat mit dem Rang eines Hauptmanns in die französischen Streitkräfte des Innern (FFI) ein, wo er in Frankfurt (Deutschland) bei einem offiziellen Einsatz der französischen Armee 1945 starb.

Quelle: https://www.mujeresenguerra.com/las-combatientes/sala-3/11266 und Foto;
„La lucha en la retaguardia. La Brigada Terry, Madrid 1936“ von Robert Duró
http://doi.org/10.18239/jornadas_2020.26.05
https://fpabloiglesias.es/entrada-db/terry-sacaluga-jose-luis/
Archivo SER/Mx (AEMFRA 341-11); R. DURÓ. José Luis Terry Sacaluga ; ABC 20.IV.1967
https://documentalismomemorialistayrepublicano.wordpress.com/2019/06/08/los-asesinatos-de-miembros-republicanos-del-ayuntamiento-de-villafranca-del-bierzo-en-1936/
Quellen: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 201

Die Milicia popular war die Miliz der Kommunistischen Partei Spaniens (PCE), aus der das 5. Regiment hervorging. Das 5. Regiment war das Vorbild für die Umwandlung der Milizen in militärische Einheiten, die ihren Platz in der neuen Spanischen Volksarmee fanden.
Enrique Castro Delgado, Mitgliedes des Politbüros der KP Spaniens und erster Kommandeur des 5. Regiments hatte die Idee der Schaffung von Stoßtruppen (Batallón de Acero - Stahlkompanie). Angesichts des Erfolges der ersten Stahlkompanie wurden viele Stahlkompanien innerhalb des 5. Regiments gebildet.
Die Stahlkompanien zeichneten sich in den Kämpfen in der Sierra de Guadarrama, Cercedilla, Peguerinos, Somosierra, Toledo, Talavera, Carabanchel, San Mamés und Navarredonda aus.

Quelle: Guerra Civil: el Batallón de Acero en la Dehesa de la Villa


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