Müller,
Bertha geb.
Kahn
Sie
wurde am 27. November 1882 in Mitau/Lettland in der Familie eines
Handwerkers geboren. Bertha wurde Lehrerin und hatte außerdem ein
Staatsexamen als Zahnärztin abgelegt. Sie unterrichtete in Gomel und in
Warschau und war von 1904 bis 1910 Mitglied der Sozialdemokratische
Arbeiterpartei Russlands, später wurde sie Anhängerin der Bolschewiki. Sie
war in Moskau als Sekretärin der Gewerkschaft für Gesundheitswesen tätig,
unterrichtete dort Deutsch an der Swerdlow-Universität, an der
Pädagogischen Hochschule und von 1927-1931 an der Internationalen
Lenin-Schule. Sie heiratete einen deutschen Staatsangehörigen, um deutsche
Staatsbürgerin zu werden. Bis Oktober 1934 arbeitete Bertha Müller für
die sowjetische Handelsvertretung an verschiedenen Orten. 1931 wurde sie
KPD-Mitglied. Von Juli 1931 bis April 1933 war sie Instrukteurin der
Partei im Osten von Berlin, ging im Oktober 1934 nach Saarbrücken, im
Dezember 1934 nach Holland und im Dezember 1935 nach Frankreich. Von April
1937 bis April 1939 war sie in Spanien als Krankenschwester sowie in der
Verwaltung des Sanitätsdienstes der Internationalen Brigaden tätig. Seit
September 1939, wieder in Paris, knüpfte Bertha Müller Verbindungen zu
deutschen Emigranten, als Jüdin auch zu einer jüdischen Gruppierung an.
Von der Polizei wurde sie wegen ihrer Mitgliedschaft in der FKP gesucht.
Sie ging in die Illegalität und nahm am Widerstand teil.
Quellen:
DRAFT - Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der
Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«;
Ulla
Plener „Frauen aus Deutschland in der französischen Rèsistance“;
Fernanda
Romeu Alfaro “Mujeres en las Brigadas Internationales”;
Werner
Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag
Edition AV 2015
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30, RGASAPI. F. 545.
Op. 6. D. 352
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/44123