Ost, Lisa

Sie stammte aus Frankfurt/Main und hatte sich den Internationalen Brigaden angeschlossen. In Spanien lernte sie Leo Rottenstein, der später von der Gestapo ermordet wurde, kennen und heiratete ihn. Sie arbeitete als Krankenschwester im Sanitätsdienst der Internationalen Brigaden. Nach der Niederlage der Republik flüchtete sie über die Pyrenäen nach Frankreich. Hier versorgte sie als Krankenschwester die verwundeten Widerstandskämpfer und übernahm Kurierdienste. Lisa Ost gehörte der Maquis-Gruppe Bir Hakeim an, die in den Cevennen operierte. Zunächst stellte diese Einheit Verbindung zu ehemaligen deutschen Interbrigadisten, Zwangsarbeitern und Flüchtlingen her. Zunehmend beteiligte sie sich an Sabotageakten und griff aktiv in die Kämpfe um die Befreiung Frankreichs ein. Lisa Ost wurde gemeinsam mit Hedwig Rahmel-Robens im Mai 1944 von der französischen Miliz verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert. Sie war schweren Folterungen ausgesetzt, blieb standhaft. Am 26. Juni 1944 wurde sie in Alès/ Département Lòzere ermordet. Ihr Leichnam wurde zusammen mit denen von 80 weiteren Opfern in einen Bergwerksschacht bei Puit de Célas geworfen. Die Bevölkerung veranlasste die würdige Beerdigung der Opfer auf dem Friedhof von Alès. Auf den Grabsteinen von Hedwig Rahmel-Robens und Lisa Ost wurde vermerkt: „Deutsche Partisaninnen, gestorben für die Freiheit, von der Gestapo ermordet. Sie gehörten zu den Deutschen, die in Frankreich deutlich machten, dass Deutsche nicht gleich Nazis sind.“


 
Quellen: DRAFT - Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«;
„Erkämpft das Menschenrecht” - Lebensbilder und letzte Briefe antifaschistischer Widerstandskämpfer;
Ulla Plener „Frauen aus Deutschland in der französischen Rèsistance“;
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
Sie erfüllten ihre Internationale Pflicht – Beiträge zur Geschichte der Stadt und des Bezirkes Magdeburg

 

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