Quinton, Dora geb. Haut, verw. Kaiser - Österreich

Sie wurde am 06.11.1914 in Wien in einer jüdischen, nicht religiösen Familie geboren. Sie wuchs mit ihrem vier Jahre jüngeren Bruder Kurt in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater war sehr kränklich und die Familie lebte vom kärglichen Einkommen, das sein „Laden“ abwarf, in dem sie Papiertüten klebten.
Dora besuchte die Volks- und Bürgerschule und später die Realschule, da sie eine sehr gute Schülerin war. Nach dem Abitur wurde sie Studentin der Germanistik und Romanistik. Ihr Studium finanzierte sie, indem sie bei reichen Leuten als
Gouvernante arbeitete.
Früh schon kam sie mit der Arbeiterbewegung in Kontakt und war ab 1932 in einer Gruppe der Sozialistischen Mittelschüler aktiv. Nach den Februarereignissen 1934 wurde sie, wie auch ihr Freund und späterer Mann Dr. Hans Kaiser, den sie am 1. Dezember 1936 heiratete, Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ).
Dora hatte gerade mit ihrer Dissertation begonnen, als die Generäle um Franco gegen die demokratisch gewählte Regierung Spaniens im Juli 1936 putschten und im Oktober die Internationalen Brigaden gebildet wurden.
Dora und Hans beschlossen, in das republikanische Spanien zu gehen und sich den Internationalen Brigaden anzuschließen. Noch vor ihrer Abreise nach Spanien hatte sie einen Krankenschwesternkurs absolviert.
Beide machten sich im Dezember 1936 auf den Weg über Paris nach Spanien. Dr. Hans Kaiser wurde in der XIII. Internationalen Brigade an der Südfront bei Malaga eingesetzt und Dora gehörte dem medizinischen Dienst der Internationalen Brigaden an.
Sie arbeitete als Krankenschwester in den Hospitälern Benissa, Benicàssim und Vic. Im Krankenhaus Murcia war sie als Oberschwester tätig. Dr. Hans Kaiser war Chefarzt im Militärkrankenhaus Nr. 10 in Benissa. Hier wurde am 03.02.1938 ihre Tochter Juanita geboren.
Das Ehepaar hatte in Benissa einen Kindergarten eingerichtet (Hogar del Niño Solidaridad), der von den Interbrigadisten betreut wurde. Dora verließen Ende 1938 Spanien. Mit ihrer Tochter lebte sie in Brives, im Departement Correze, mit anderen Flüchtlingen in einer Garage.
1939 reiste gemeinsam mit ihrem Mann Hans nach Oxford (England). Hans Kaiser starb am 14.12.1941 in London.
Sie fand in Fred Quinton einen neuen Lebenspartner und kehrte 1946 nach Wien zurück.
Dora Quinton starb am 03. 03.1995 in Wien.
 
Quelle: http://www.doew.at/erinnern/biographien/spanienarchiv-online/spanienfreiwillige-q/quinton-dora
http://www.doew.at/cms/download/fdtgj/filip_jb11.pdf;
Archiv Moskau RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30; RGASPI 545-1-76 
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/17619