Rewald-Schaul, Ruth         

        Rewald-Schaul, Ruth           Rewald-Schaul, Ruth

Ruth Rewald wurde am 5. Juni 1906 in Berlin als Tochter einer deutsch-jüdischen Familie in Berlin geboren. Sie absolviert nach dem Abitur ein Jurastudium. 1931 erschien ihr erstes Kinderbuch „Rudi und sein Radio“. Danach folgten zahlreiche Kurzgeschichten für Kinder. Sie heiratete 1929 den Rechtsanwalt Hans Schaul und floh mit ihm 1933 nach Paris. Dort arbeitete sie als Buchhändlerin und Schriftstellerin. Am 16. Mai 1937 kam ihre Tochter Anja zur Welt. Bereits ein halbes Jahr später ging Ruth Rewald-Schaul nach Spanien, wo sie vorwiegend in dem Kinderheim “Ernst Thälmann” der XI. Internationalen Brigade gelebt, gearbeitet und die Lebensgeschichten der Kinder studiert hat. Im Frühjahr 1938 kehrte sie nach Frankreich zurück, um dort ihr Kinderbuch „Vier spanische Jungen“ zu schreiben. Es erzählt die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte von vier Jungen, die im Juni 1937 vor den Linien des Tschapajew-Bataillons der XI. Internationalen Brigaden auftauchten. Das später von der Gestapo beschlagnahmte Manuskript konnte gerettet und fast 50 Jahre nach seiner Entstehung 1987 im Pahl-Rugenstein-Verlag veröffentlicht werden. Ruth Rewald wurde im Rahmen der Großrazzia am 17. Juli 1942 in Les Rosiers-sur-Loire verhaftet, am 20. Juni 1942 mit dem Zug nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Es gelang Ruth Rewald vor ihrem Abtransport in das Konzentrationslager Auschwitz noch eine Karte an ihren Mann zu schreiben. Dieses war ihr letztes Lebenszeichen. Hans Schaul war zu diesem Zeitpunkt in einem französischen Lager in Djelfa interniert. Die Karte trägt den Poststempel Angers/Maine-et-Loire, 18. VII. 1942. 1944 wurde auch Ruth Rewalds Tochter Anja deportiert und in Auschwitz ermordet. 

 

Quellen: Arno Lustiger „Schalom Libertad!“;
Ruth Rewald „Vier spanische Jungen“ – Herausgegeben von Dirk Krüger;
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive
Foto aus Ruth Rewald „Vier spanische Jungen“ – Herausgegeben von Dirk Krüger;

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