Sanhueza, Flora – Chile

                                        Sanhueza, Flora

Flora Sanhueza Rebollado - chilenische Aktivistin und Lehrerin.
Flora wurde 1911 in Spanien als Tochter in einer baskischen anarchistischen Familie geboren, die nach dem Scheitern des revolutionären Generalstreiks von 1917 aus Spanien ausgewiesen wurde. Die Familie reiste nach Chile und ließ sich in Pisagua nieder. 
1907 protestierten die Arbeiter aus den Salpeterbergwerken gegen die harten Arbeitsbedingungen, unter denen sie litten, die niedrigen Löhne und das Arbeiten auf tödlich verseuchten Boden. Daraufhin hatte ein Massaker in der Schule von Santa Maria in Iquique stattgefunden. Es gab zahllose Opfer. Die chilenische Arbeiterbewegung wurde jedoch nicht zerschlagen. Sie organisierte sich aufs Neue und kämpfte weiter für ein besseres Leben.
Hier nun wuchs Flora zu einer sozialen Persönlichkeit auf. Sie schloss sich der anarchistischen Bewegung an.
1935 ging sie nach Spanien, um sich der sozialen Bewegung dort anzuschließen. Am 18. Juli 1936 lebte Flora in Barcelona. Am 19. Juli schloss sie sich der anarchistischen Gruppe an, die von Francisco Ascaso Abadía angeführt wurde. Sie nahm an den Kämpfen der columna teil. Francisco Ascaso starb während des Kampfes am 20. Juli 1936 um die Atarazanas-Kaserne. Daraufhin erhielt die Columna den Namen Francisco Ascaso.
Flora ging mit den Milizionären an die Aragon-Front und gehörte dort der columna Durrutti an. Als Milizionärin der columna Durruti kämpfte sie an den Fronten in Aragonien, Kastilien und Madrid.
Flora verlies die Front, als die Regierung der Republik beschloss, die Frauen aus der kämpfenden Truppe abzuziehen.
Nach dem Sieg des Franco-Regimes überquerte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die französische Grenze. In Frankreich wurden beide interniert und es gelang ihnen erst 1942 nach Chile auszureisen.
Flora gründete 1947 ein libertäres Zentrum, das den Namen Luisa Michel erhielt. Luisa Michel kämpfte auf den Barrikaden in Paris bei der Verteidigung der Pariser Kommune.
Das Athenaeum richtete sich an berufstätige Frauen, die Fischernetze webten, um sich kulturellen weiterzubilden.
Nach dem Vorbild der von Ferrer und Guardia in Barcelona gegründeten Escuela Moderna wurde das Ateneu 1953 in eine Schule umgewandelt, die die Kinder arbeitender Frauen aufnahm und in "Escuela Libertaria Luisa Michel" umbenannt. Durch offizielle Verfolgung und Repression musste die Schule 1957 schließen.
Am 11. September 1973 erfolgte durch einen Staatsstreich unter Führung von General Pinochet in Chile der Sturz der Salvador- Allende-Regierung.
Im September 1973 wurde sie nach dem Putsch von Pinochet faschistischen Militär in Chile verhaftet. Sie kam in das Konzentrationslager Pisagua, wo sie brutaler Folterung ausgesetzt war und vor ihrem Sohn vergewaltigt wurde.
Flora war 63 Jahre alt. Sie konnte die systematischen Misshandlungen, denen sie unterworfen war, nicht ertragen. Sie wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie am 18. September 1974 starb.

Salvador Allende war ein chilenischer Arzt und Politiker. Von 1970 bis 1973 war er Präsident von Chile. Seine Präsidentschaft war der Versuch, auf demokratischem Wege eine sozialistische Gesellschaft in Chile zu etablieren. Salvador Allende wurde durch einen Militärputsch im Jahr 1973 gestürzt, in dessen Verlauf er Suizid beging.

Am 18. März 1871 erhob sich die Nationalgarde und die Arbeiterschaft von Paris gegen die antinationale und antisoziale Haltung der bürgerlichen Regierung Frankreichs beim Friedensschluss mit Deutschland nach dem Deutsch-Französischen Krieg.
Die Pariser Kommune bestand vom 18. März 1871 bis 28. Mai 1871. Der revolutionäre Pariser Stadtrat versuchte gegen den Willen der konservativen Zentralregierung, Paris nach sozialistischen Vorstellungen zu verwalten. Ihre Mitglieder werden Kommunarden. Die Pariser Kommune wurde von den reaktionären Kräften mit Hilfe der Deutschen niedergeschlagen. Tausende Kommunarden wurden erschossen oder in die Verbannung geschickt. An der Verteidigung der Pariser Kommune haben auch sehr viele Frauen teilgenommen.
Auf dem Friedhof Père-Lachaise fanden die letzten Kämpfe der Kommunarden gegen die Regierungstruppen statt.
Am 28. Mai 1871 wurden an der Mauer des Friedhofes Père-Lachaise 147 Kommunarden erschossen. Sie wurden in einem Massengrab verscharrt ebenso wie weitere Kämpfer der Commune. Heute erinnert eine Gedenktafel an dieser Mauer an die Gefallenen der Pariser Kommune.


Quelle: Flora Sanhueza Rebollado | Bodenfros
El Amanecer Nr. 2, November 2011, Seite 6 (https://archive.org/details/amanecer_2/page/n5/mode/2up)
https://www.revistalacampana.info/memoria-libertaria/2020/07/14/flora-sanhueza-rebolledo/