Seghers, Anna geb. Reiling - Deutschland  

                             Seghers, Anna

Anna Seghers wurde am 19. November 1900 in Mainz geboren und hieß mit bürgerlichem Namen Netty Reiling. Sie war das einzige Kind des Mainzer Kunsthändlers Isidor Reiling und seiner Frau Hedwig.  Anna besuchte eine Privatschule, später die Höhere Mädchenschule in Mainz. Nach dem Abitur studierte sie in Köln und Heidelberg Geschichte, Kunstgeschichte und Sinologie und promovierte 1924 an der Universität Heidelberg. Sie heiratete den ungarischen Soziologen László Radványi. Mit ihm hatte sie zwei Kinder. Das Ehepaar zog nach Berlin. Hier trat sie der KPD bei und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Sie reiste in die Sowjetunion. Nach der Machtübernahme der Faschisten wurde Anna kurzzeitig von der Gestapo verhaftet, ihre Bücher in Deutschland verboten und verbrannt. Sie konnte in die Schweiz fliehen, von wo aus sie sich nach Paris begab. Anna war eine der Gründerinnen des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller in Paris. Sie reiste nach Spanien, um am II. Internationalen Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilzunehmen, der vom 2.7. – 12.7.1937 während des Spanischen Krieges in Madrid, Valencia und Barcelona stattfand.


“Wir machen hier nicht mehr, als denen zu danken, die kämpfen. An die Freunde, die in Deutschland sich mit Hitler auseinandersetzen und die täglich ihr Leben, wie die Soldaten vor Madrid, einsetzen. An die Deutschen, die mit allen Mitteln den Kampf unter dem Terror Hitlers in der Illegalität gegen die nationalsozialistische Intervention fortsetzen. In allen Sprachen der Welt steht geschrieben,dass vor Madrid nicht nur für die Freiheit Spaniens gekämpft wird, sondern für die Freiheit der ganzen Welt.” Zitat Anna Seghers

Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris gelang ihr mit den Kindern die Flucht aus dem besetzten Paris nach Südfrankreich. Sie bemühte sich in Marseille um die Freilassung ihres Mannes, der interniert worden war sowie um Möglichkeiten zur Ausreise. Die Familie erhielt die Einreisegenehmigung nach Mexiko. In Mexiko gründete sie den antifaschistischen Heinrich-Heine-Klub, dessen Präsidentin sie wurde. Gemeinsam mit Ludwig Renn rief sie die Bewegung Freies Deutschland ins Leben und gab deren gleichnamige Zeitschrift heraus. 1947 kehrte Anna nach Berlin zurück, wurde zum Mitglied des Weltfriedensrates und zum Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste berufen. 1951 erhielt sie den Nationalpreis der DDR und unternahm eine Reise in die Volksrepublik China. Ab 1952 war sie Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR. 1978 trat sie als Präsidentin des Schriftstellerverbandes zurück und wurde dessen Ehrenpräsidentin. Anna Seghers starb am 1. Juni 1983.

 
Quelle: Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive,  wikipedia
Participantes en el II Congreso de escritores para la defensa de la ... und Foto
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero, Valencia, 2013.