Selke, Angela ((Selke de Sánchez, Sainville-Selke, Angelika Sofia)

Sie wurde 1903 in Odessa in einer deutsch-jüdischen Familie geboren. 1914 kam sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder Rudolf nach Deutschland. 1934 emigrierte sie und lebte mit ihrem Bruder bereits vor 1936 auf Ibiza. Dort be­trieben beide eine Bar, die Treffpunkt der antifaschistischen Emigration war. Sie schrieb ein Buch unter dem Titel „El Santo Oficio de la Inquisitión" über die Inquisition und mit der Gruppe „Los chuetas" ein Buch über eine jüdische Gemein­schaft auf den Balearen, das heute noch als Standard-Werk gilt. 1936 in Barcelona lebend, war sie u. a. als Journalistin für republikanische Zeitungen tätig. Sie war Mitglied der „Ju­ventud Comunista Ibérica", der Jugendorganisation des POUM. Sie arbeitete im Propaganda-Ministerium. Mit ihrem Mann, dem Literaturwissenschaftler Antonio Sánchez Barbudo emigrierte sie 1939 nach Frankreich, dann nach Mexiko und 1945 in die USA. Angela Selke de Sánchez übersetzte gemeinsam mit ihrem Mann Werke deutscher Autoren, z. B. „Transit“ von Anna Seghers, ins Spanische. 1953 wurde sie an der Universität Wisconsin promoviert und erhielt einen Lehrstuhl für spanische Literatur. Sie hatte zwei Töchter, Virginia (noch in Spanien geboren) und Laura. Angela Selke de Sánchez starb am 21. Mai 1993 in Florida/ USA.

 
Quellen: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015, Liste Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 e.V. Berlin
Archiv Moskau Akten RGASPI

 

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