Stemmler,
Antonia geb. Altenmuler
Antonie
Stemmler wurde am 6. November 1892 in Hilterfingen/Schweiz geboren. Sie
war Sekretärin, arbeitete ab 1916 an einer Volksschule in Berlin-Moabit
und ab 1927 als Sekretärin im Verlag Rudolf Mosse.
Seit 1932 war sie KPD-Mitglied. Sie emigrierte 1933 nach Prag. Dort wurde
sie 1936 verhaftet und verlor das Aufenthaltsrecht.
Sie flüchtete nach Frankreich. 1937 ging sie nach Spanien und schloss sich
den Internationalen Brigaden an. Mit ihrem Mann Ernst Goldstein war sie im
Hospital Universidad in Murcia tätig. Nach dem Spanischen Krieg emigrierte
sie nach Frankreich und kam ins Internierungslager Gurs.
1941 wurde sie an die Gestapo ausgeliefert und im KZ Ravensbrück
inhaftiert, wo sie als Häftlingskrankenpflegerin arbeitete. Dort konnte
sie zwei tschechischen Häftlingen das Leben retten. Von Ravensbrück wurde
sie 1943 ins KZ Auschwitz gebracht.
Nach ihrer Befreiung 1945 kam Antonia Stemmler in die Sowjetische
Besatzungszone (SBZ), wurde SED-Mitglied und arbeitete bis 1947 im
Oberlandratsamt Eberswalde, später als Redakteurin beim Frauenfunk des
Landessenders Potsdam.
1951 wurde sie Landrätin im Kreis Belzig. Von 1950 bis 1954 gehörte sie
der Volkskammer der DDR an. Von 1952 bis 1953 war sie Ratsvorsitzende des
Kreises Potsdam-Land, danach arbeitete sie für den
DDR-Schriftstellerverband in Berlin.
1961 bis 1962 war sie Bürgermeisterin in Kleinmachnow und schied dann aus
dem Berufsleben aus. Für ihre pflegerischen Verdienste wurde sie 1967
durch das Internationale Rote Kreuz mit der Florence-Nightingale-Medaille
ausgezeichnet. Antonia Stemmler starb am 8. Mai 1976 in Kleinmachnow.
Quellen:
Bettina Meier „Deutsche Frauen im spanischen Exil“;
Fernanda
Romeu Alfaro “Mujeres en las Brigadas Internationales”;
„Solidarida
Pasaremos“ - Erlebnisberichte Potsdamer Interbrigadisten;
Werner
Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag
Edition AV 2015;
Archiv
Moskau RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30
Foto
aus
„Solidarida
Pasaremos“ - Erlebnisberichte Potsdamer Interbrigadisten S. 48
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/22351