Sternlicht, Sophie (Sascha)
Sophie Sternlicht wurde am 16. August 1912 in Leipzig geboren. Ihr Vater war ein polnischer Rabbiner, er wurde in Krakau erschossen. Sie kam nach Berlin, wurde Mitglied des KJVD. 1933 emigrierte sie nach Paris und von dort nach Antwerpen. Hier hatte sie in einer jüdischen Jugendgruppe mitarbeitete. Im September 1934 wurde sie verhaftet und bis März 1935 ins Gefängnis gesperrt. Sie sollte nach Polen abgeschoben werden. Es gelang mit illegaler Hilfe, im Oktober 1935 in Berlin zu entkommen. Sie erhielt andere Papiere und floh in die Tschechoslowakei. Wenig später wurde sie nach Palästina geschickt und arbeitete hier in einem Kibbuz. Im März 1937 meldete sie sich für einen Einsatz nach Spanien und arbeitete in Barcelona in einem Hospital. Im Januar 1939 ging sie, inzwischen Mutter eines Mädchens, dessen Vater Willi Schwarz in Spanien gefallen war, wieder nach Frankreich und wurde interniert. Mit Hilfe von tschechoslowakischen Widerstandskämpfern konnte sie mit ihrem Kind im Mai 1940 aus dem Lager fliehen und bis Juni 1944 in einem Kinderheim untertauchen. Später war sie Marseille im Widerstand aktiv, während ihr Kind in dem Kinderheim blieb. Im Oktober 1944 schloss sie sich dem Komitee Freies Deutschland für den Westen (CALPO) an.
 

Quellen: Ulla Plener „Frauen aus Deutschland in der französischen Rèsistance“;
Petra Lataster Czisch „Eigentlich rede ich nicht gern über mich“, S. 208/209;
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 353
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/41103

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