Szleyen, Zofja (Schleyen, Sofia)- Polen

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Sie wurde 1904 in Łódź als Tochter einer wohlhabenden bürgerlichen Familie geboren. Sie erhielt eine gute Ausbildung. Zofia absolvierte die Jagiellonen-Universität in Krakau. Nach dem Studium kehrte sie nach Łódź zurück. Sie interessierte sich für Literatur und arbeitete mit einer Gruppe von linken Jugendlichen in Łódź zusammen. So lernte sie ihren Mann Mieczysław Szleyen kennen, der damals Aktivist der Union der Unabhängigen Sozialistischen Jugend "Życie" war. Sie arbeitete als Angestellte in der Krankenkasse Łódź und gehörte der dort tätigen Gewerkschaften an. Sie half bei der Herausgabe der mit der Kommunistischen Partei Polens (KPP) verbundenen Zeitschrift "Kronika" (Chronik), obwohl sie nicht der Partei angehörte.

Aus Polen reiste sie über die Tschechoslowakei in das republikanische Spanien. Sie war Historikerin und arbeitete in verantwortlicher Funktion mit an der Feldzeitung der Internationalen Brigaden, aber auch als Übersetzerin und war Angehörige des Jaroslav Dombrowski Bataillons.
Sie trat der katalanischen sozialistischen Partei bei. Zofia war die Ehefrau des Interbrigadisten Mieczyslaw (Mieteck) Szleyen. Dank ihrer großen Sprachkenntnisse übersetzte sie auch spanische Lieder und revolutionäre Poesie. Unter anderem eine polnische Übersetzung der Riego-Hymne, der Hymne der spanischen Republik. 1938 arbeitete sie in Katalonien in einer Sprengstofffabrik.
Nach der Evakuierung nach Frankreich wurde sie im Frauenlager in Saint-Zachaire interniert. Später arbeitete sie in einer Apotheke in Südfrankreich. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs arbeitete sie mit der Widerstandsbewegung in Marseille zusammen.
Nach ihrer Rückkehr nach Polen arbeitete sie als eine der führenden Übersetzer der spanischen Literatur und Poesie und war eine sehr wichtige Persönlichkeit für iberische Künstler im Nachkriegs-Polen. Unter anderem arbeitete sie mit dem Kulturministerium zusammen, um Besuche von Kulturschaffenden aus spanischsprachigen Ländern zu organisieren. Im Jahr 1948 half sie bei der Organisation des Weltkongresses der Intellektuellen zur Verteidigung des Friedens, der in Wrocław stattfand, und des Zweiten Kongresses zur Verteidigung des Friedens. Sie leitete auch Vorlesungen für römische Philologie der Universität Warschau.
Im Jahr 1985 war sie Ehrenmitglied des Verbandes der polnisch-spanischen Abteilung für Iberische Studien an der Universität von Warschau und 1989 erhielt die Goldmedaille für Verdienste in den Schönen Künsten (Medalla de Oro al Mérito en las Bellas Artes) vom spanischen Ministerium für Kultur verliehen.
Zofia Szleyen starb 1994.

Quellen: Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive;
Arno Lustiger „Schalom Libertad!“ Verlag Büchergilde Gutenberg 1989;
Volontaires Espagne républicaine - Maitron;
https://www.facebook.com/Bohaterowie1936;
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 672
Foto 2: https://www.facebook.com/Bohaterowie1936
“Polskie ochotniczki w Brygadach Międzynarodowych” - Piotr Ciszewski und Foto 1

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