Taro, Gerta geb. Pohorylle

            Taro, Gerta

Gerta Taro wurde mit dem Nachnamen Pohorylle am 1. August 1910 in Reutlingen geboren, besuchte in Leipzig die Gaudig-Schule und kam mit dem Sozialistischen Schülerbund und mit linken Studenten in Berührung. Sie leistete illegale antifaschistische Arbeit, verbreitete Druckerzeugnisse der KPD und wurde am 18. März 1933 verhaftet. Nach ihrer Entlassung flüchtete sie aus Deutschland und kam im Herbst 1933 in Paris an. Sie sprach fließend Französisch und wurde von Freunden unterstützt. Im Sep­tember 1934 lernte sie den ungarischen Fotografen Endre Ernö Friedmann kennen, der in Berlin gearbeitet hatte und von dort ebenfalls nach Paris emigriert war. Mit seiner Hilfe wurde sie Fotografin und erhielt im Februar 1936 ihren Presseausweis. Beide legten sich die Künstlernamen Gerta Taro und Robert Capa zu, unter denen sie später weltberühmt wurden. Im Auftrag der französischen Zeitung „Regards“ reisten beide am 5. August 1936 nach Barcelona und begannen ihre Arbeit als Chronisten der Verteidigungskämpfe der Spanischen Republik, zuerst im Hinterland, später von den Fronten. Gerta Taro berichtete von der Aragon-Front und von der Zaragosa-Offensive, von den Kämpfen bei Córdoba und Toledo. Sie fotografierte auf dem II. Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur im Juli 1937 in Valencia Schriftsteller wie Anna Seghers, Martin Ander­sen Nexö, Alexej Tolstoi oder Erich Weinert.
Von dort aus ging Gerta Taro direkt an die Guadalajara- Front und dokumentierte die Luftangriffe der deutschen Legion Condor. Am 25. Juli 1937 befand sich Gerta Taro an der Brunete-Front im Divisions-Hauptquartier des legendären Generals Walter, des Polen Karol Swierczewski, als sie wiederum Zeugin eines Angriffs der Legion Condor auf die republikanischen Truppen wurde. Vom Trittbrett eines Tourenwagens, der Verwundete nach El Escorial transportierte, rutschte sie während des Fotografierens erneuter Angriffe ab und wurde von einem Panzer überrollt. Sie wurde sofort geborgen und ins britische Feldhospital der 35. Division gebracht. Trotz Bluttransfusionen und Operationen verstarb Gerta Taro am Morgen des 26. Juli 1937. Zwei Tage später wurde sie in Valencia aufgebahrt und in einem offiziellen Trauerakt aus Spanien verabschiedet. Man überführte ihren Leichnam nach Paris, wo am 1. August 1937 eine überwältigende Trauerfeier unter Teilnahme zahlreicher Emigranten, Künstler und Intellektueller stattfand. Die Beisetzung erfolge auf dem Friedhof Père Lachaise.

 
Quellen: Dieter Kürschner „Die Sozialistin Gerta Taro starb in Spanien“ RotFuchs - November 2007;
Simone Padolsky „Frauen im Spanischen Bürgerkrieg – Ein historisches Beispiel weiblichen Kriegsdienstes“; Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
Participantes en el II Congreso de escritores para la defensa de la ...;
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero, Valencia, 2013;
5.22 Gerda Taro| lernen-aus-der-geschichte.de
http://sidbrint.ub.edu/en/node/34605  und Foto
 
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