Tumanowa,
Xenia Spiridonowa geb.
Saitschenko - Sowjetunion
Xenia
wurde am 12. Dezember 1913 im Süden, am Fluss Kuban, geboren. Ihr Vater
war Partisan im Bürgerkrieg, den die Weißgardisten erschossen haben. Bis
zum Studium am Ersten Moskauer Pädagogischen Institut für Fremdsprachen,
arbeitete sie als Fräser in einem Betrieb.
Am 18. Juli 1936 begann General Franko den Putsch gegen die Spanische
Republik. Xenia und ihrer Mitstudenten hörten mit Aufregung im Radio die
Nachrichten über Spanien. Viele der jungen Männer und Frauen schrieben an
das ZK des Komsomol mit der Bitte, sie nach Spanien zu schicken, so auch
Xenia. Sie wollten den Republikanern helfen. Als man sie fragte, ob sie
von den Schwierigkeiten des Lebens an der Front wusste, antwortete sie:
„Ich bin Fallschirmspringerin, körperlich trainiert und ich kann schießen.
Ich bin Sekretär des Komsomol der französischen Sektion“.
In September 1937 ist sie zusammen mit den Übersetzerinnen, Victoria
Wachruschewa, Eugenia Ogiewskaja und Nina Pawlowa, nach Spanien gegangen.
Sie fuhren mit dem Zug durch Riga, durch das östliche Preußen, durch den
Dansker Korridor, durch Deutschland. Die ersten Faschisten sahen sie in
Riga, nicht erst in Spanien. Auf dem Bahnsteig standen zwei Bürschchen in
Uniform, auf Armbinden das Hakenkreuz.
In Barcelona war sie zur Übersetzerin des Militärberaters Isajew ernannt
worden. Außer der Arbeit des Übersetzens, musste sie Berichte und
Zusammenfassungen von den Fronten übernehmen und die Post durchzusehen.
Nachts fuhren sie oft an die Fronten. Einmal, um den Weg abzukürzen, hat
der Fahrer den Hauptweg verlassen. Sie sind an den Posten herangefahren.
Xenia wollte ihren “salvoconducto” (Ausweis) vorlegen, aber der Fahrer
fuhr plötzlich das Auto schnell rückwärts und wendete. Auf sie wurde
geschossen. Sie waren auf einen faschistischen Posten gestoßen.
In Dezember 1937 war Xenia in Madrid. Hier arbeitete sie für den Berater
Schumilow. Im Frühling 1937 verstärkte sich der Druck auf Madrid. Eine
Granate war in dem Zimmer eingeschlagen, in dem Xenia schlief, aber sie
explodierte nicht. Mitte April 1938 waren die Faschisten zum Mittelmeer
vorgestoßen und hatten das Territorium der Republik in zwei Teile
zerschnitten.
Im südlichen Teil, an der Madridfront, waren zwei sowjetische
Übersetzerinnen geblieben. Eine von ihnen war Xenia. Ende Mai 1938 wurden
die Mädchen mit dem Flugzeug nach Hause geschickt.
Xenia beendete das Institut und kehrte nach Kuibischew (jetzt Samara) in
das pädagogische Lehrerinstitut für französische Sprache zurück. Sie
heiratete und hieß nun Tumanowa. Ihr Mann kämpfte im Großen
Vaterländischen Krieg. Er wurde nach einer schweren Verwundung
demobilisiert.
Einige Jahre war sie Dekan des Fremdspracheninstituts und bis zur Rente
die Leiterin des Museums des Instituts.
Quellen:
Information
von Ana Perez - Asociacion de Amigos de las Brigades Internationales
Madrid;
Tumanowa,
Xenia Spiridonowa - Information von Maria Aleksejewa Prillewska (Russland)