Van der Elst, Rachel - Belgien

Rachel wurde 1905 in Aalst geboren. 1933 heiratete sie den Maler Karel Holemans, der Mitglied des VNV war.
Weil sie Probleme in ihrer Ehe hatte, ist sie in das republikanische Spanien gegangen. Rachel hatte als Krankenschwester in der Geburtsklinik Mechelen gearbeitet. Sie war eine gute Freundin von Antoon Spinoy, dem späteren Leiter des Krankenhauses in Onteniente. Er erzählte ihr, dass Doktor Marteaux nach professionellen Krankenschwestern für ein Krankenhaus in Spanien suchte. Für Rachel war es eine ausgezeichnete Gelegenheit, Karel zu verlassen. 
Um seine Ehe zu retten, reiste Karel Holemans ihr nach Onteniente hinterher, um sie zu überzeugen, mit ihm nach Hause zurückzukehren. 1939 kehrte sie mit ihm nach Mechelen zurück.
Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Karel Holemans als Spion in den Diensten der deutschen Besatzer. Das Paar soll den Kommunisten Louis Collaer aufgenommen und dann den Besatzern verraten haben.
Am 16. Februar 1943 floh Karel Holemans allein nach Spanien. Rachel hatte nie wieder von ihm gehört.
Während des Zweiten Weltkriegs begann sie, genau wie ihr Mann, für den Geheimdienst der Abwehr zu spionieren. Nach der Abreise ihres Ehemanns ist Rachel in Mechelen geblieben und hat von der Wehrmacht eine Unterstützung für die Leistungen als Spion erhalten. Am Ende des Krieges ging sie nach Brüssel und lebte mit dem französischen Nazi und Kollaborateur Louis Delgrange zusammen.
Später lebte sie in Zellik.
Rachel Van der Elst starb 1992 in Haaltert.

Während des Krieges hieß die Stadt, in der sich das Hospitals befand, Onteniente. Heute heißt sie Ontinyent.

„VNV: Der Vlaamsch Nationaal Verbond (VNV) war eine flämisch-nationalistische Partei in Belgien. Sie wurde 1933 gegründet und vereinte unterschiedliche ideologische Strömungen des flämischen Nationalismus. In Erscheinungsbild und Auftreten orientierte sich die Partei am Faschismus. Während der deutschen Besatzung Belgiens ab 1940 kollaborierte die Partei mit der Besatzungsmacht.“ Quelle Wikipedia

Quelle:  „Las mamas belgas“ von Sven Tuyttens