Waalewijn,
Maria
(Miep)
Sie
wurde am 11. August 1904 in Amsterdam geboren. Maria, die Miep genannt
wurde, war als Kind sehr selbstständig. Als sie älter wurde ging sie
nicht mehr in die Kirche und wurde Mitglied der Kommunistischen Partei
der Niederlande. Die Leiden des I. Weltkrieges, die Krise der 1930er
Jahre und der II. Weltkrieg haben hieran einen großen Anteil.
Gemeinsam mit ihrer Schwester Josephine (Joos) ging Miep zur Ausbildung
als Krankenschwester ans Academisch Ziekenhuis in Utrecht, das sie beide
erfolgreich absolvierten.
Miep beschloß ihre Arbeit als Krankenschwester im Kampf gegen den
Faschismus zu nutzen. Am 23. Juni 1937 war sie eine der insgesamt
neunzehn Krankenschwestern, die vom Komitee „Hulp aan Spanje“ nach
Spanien geschickt wurden.
Sie arbeitete im niederländischen Krankenhaus Villanueva de la Jara.
Miep erinnerte sich an die Offensive in Brunete, im Juli 1937.
Krankenwagen um Krankenwagen brachten die Verwundeten ins Krankenhaus.
So viele verletzt! Sie taten ihr Bestes für jeden.
Miep half nicht nur als Krankenschwester. Wie viele andere
niederländische Krankenschwestern, sah sie ihre Aufgabe auch darin, den
Mädchen und Frauen aus den Dörfern das Lesen und Schreiben zu lehren.
Sie unterrichtete sie auch in der grundlegenden Pflege, wie das
Verbinden von Wunden, so dass sie diese Arbeit übernehmen konnten.
Miep verliebte sich in den irischen Interbrigadisten Sean O`Dowling und
wurde schwanger. Sie beschloss, in Spanien zu bleiben. Ihr Sohn Leam
wurde am 6. April 1938 in Huete geboren. Zusammen mit ihm kehrte sie in
die Niederlande zurück.
Nachdem sich die Internationalen Brigadisten zurückziehen mussten,
kehrte Sean nach Irland zurückkehrt. Miep besuchte ihn zusammen mit
Leam. Aber die Liebe war vorbei. Er wollte nichts mehr mit ihr zu tun
haben. Das war eine große Enttäuschung für sie und zusammen mit dem
dreijährigen Leam kehrt sie in die Niederlande zurück.
Während des II. Weltkrieges setzte Miep in den Niederlanden ihren Kampf
gegen den Faschismus fort. Wie auch die Krankenschwestern Tonny Kraay,
Jopie Bovenkerk und Trudel van Reemst. Mit ihnen hielt sie Kontakt bis
weit nach dem Krieg.
Ihr Sohn Leam erinnert sich an die die Besuche der Familie von Reemst
und an den Schachunterricht von Tonny Kraay.
Miep war sehr beschäftigt mit ihrer Arbeit als Krankenschwester, ihren
Aktivitäten im Widerstand und war selten zuhause. Außerdem bot sie Juden
in ihrem Zuhause Unterschlupf.
Das war keine gute Situation für ein kleines Kind, und so wurde
beschlossen, Leam zu seiner eigenen Sicherheit, im Janna Kinderhuis, in
Amsterdam, unterzubringen. Es wurde vereinbart, dass nach einer
eventuellen Verhaftung Mieps, Leam bei Familienangehörigen oder Freunden
untergebracht werden sollte.
Im Juli 1943 wurden die Juden, die sich bei Miep versteckten, verraten.
Sie wurden von Deutschen mitgenommen, Miep wurde verhaftet und am 2.
August 1943 ins KZ Herzogenbosch in Vught gebracht. Leam lebte nun in
der Familie ihrer Schwester Joos. In KZ Herzogenbosch in Vught erkrankte
Miep schwer. Sie hatte TBC. Sie überlebte das Konzentrationslager.
Ihr Zuhause wurde im Krieg zerstört. Deshalb erhielt sie wegen ihrer
Zugehörigkeit zur Widerstandsbewegung nach dem Krieg ein Haus in
Amsterdam zugewiesen. In der Zeit der großen Wohnungskrise nach dem
Krieg war das ein großer Luxus.
Miep heiratete am 22. April 1948 Jacobus (Jaap) Balvers, den sie im
Widerstand kennengelernt hatte. Wie Miep war Jaap Mitglied der
Kommunistischen Partei.
Nach dem Krieg arbeitete sie als selbständige Krankenschwester. Ihre
Arbeitszeit war sehr unregelmäßig, weil sie immer abrufbar sein musste.
Neben dieser Arbeit engagierte sich Miep sehr aktiv in der
Kommunistischen Partei.
Jaap starb am 22. Mai 1971 in Amsterdam.
Weil sie Juden während des Krieges geholfen hatte, bekam Miep eine
Einladung aus Israel und sie reiste dorthin.
Quelle
Informationen von Giny Klatser, Niederlande;
https://spanjestrijders.nl/bio