Wolf de Rivera, Ilse (Wolff, Ilse) – Deutschland
Sie wurde am 30. Juli 1905 in Potsdam geboren, war Journalistin,
SPD-Mitglied und emigrierte 1934 aus Deutschland nach Frankreich. Ilse Wolf
de Rivera schrieb als Sonderkorrespondentin für verschiedene Zeitungen und
Zeitschriften, so für die in Prag erscheinende AIZ bzw. für die
„Volksillustrierte“ und die „Neue Weltbühne“. Sie war auch als Übersetzerin
tätig.
Ilse Wolff de Rivera setzte sich für die aufständischen Bergarbeiter in
Asturien ein und wurde verhaftet. Nach einer auch von der KPD unterstützten
Kampagne wurde sie freigelassen. Danach lebte sie in Paris, war befreundet
mit Hans Theodor Joel, einem Redakteur der Zeitung „Gegenangriff".
1935 kehrte sie nach Spanien zurück. Sie hatte Kontakt zu Egon Erwin Kisch,
Bodo Uhse und Gustav Regler und war mit Hilde Orobon befreundet. Ihre
Berichte über den Sieg der Volksfront erschienen erstmals in Buchform 1936
in Oslo. In Spanien war sie Leiterin des
UGT-Senders in Madrid und Mitarbeiterin der Zeitung „Claridad“ der
UGT. Ilse war als Dolmetscherin ausländischer Delegationen (z.B.
belgischer Parlamentarier an der Front von Madrid) und 1937 als
Dolmetscherin im II. Schriftstellerkongress 1937 in Spanien tätig. Nach der
Niederlage der II. Spanischen Republik ging sie nach Paris.
Verheiratet war sie mit Alexander Baron von Kolleritz, der ebenfalls
Freiwilliger in der XII. Internationalen Brigaden war.
Ilse Wolf de Rivera starb 1954.
Alexander Baron von Kolleritz wurde am 21.6.1895 in Deutschland geboren. Von
Beruf war er Journalist und Übersetzer. Er arbeitete als Dolmetscher für das
Österreichisch-Ungarische Generalkonsulat. In Russland kämpfte er gegen die
Truppen Koltschaks, wurde gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Er
konnte jedoch fliehen und schloß sich einer Partisaneneinheit an. 1920 kam
er über Wladiwostok zurück.
Alexander arbeitete seit 1922 für die Europäische Studentenhilfe der USA und
seit 1925 als Dolmetscher in Moskau für die „Nansen-Mission“.
Seit 1930 arbeitete er in Berlin als Inspizient am Theater von Max Reinhard.
Während dieser Zeit wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei
Deutschlands.
Im März 1933 emigrierte er nach Paris, war für die KPD-Auslandsleitung aktiv
und arbeitete für die französische kommunistische Zeitung „Regards“.
Im Oktober 1936 kam er nach Spanien, arbeitete im Rang eines Teniente in der
Intendanz der XII. Internationalen Brigade, später in der Intendanz des 23.
Armeekorps. Er wurde bei der Explosion einer Fliegerbombe schwer verletzt,
war teilweise gelähmt und musste im März 1938 nach Frankreich evakuiert
werden. Nach seiner Genesung kehrte er nach Spanien zurück und war seit
August 1938 Dolmetscher im Kriegsministerium in Barcelona.
Im März 1939 kehrte er nach Paris zurück. Nach der deutschen Besetzung hielt
er sich in Südfrankreich auf, wurde von der Gestapo verhaftet und an die
französische Polizei übergeben. Nach der gelungenen Flucht 1943 hielt
er sich illegal in Lyon auf. 1944 lebte er in Paris.
Quellen: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd.
1 Verlag Edition AV 2015;
Bettina Meier „Deutsche Frauen im spanischen Exil“
http://sidbrint.ub.edu/en/node/38052
https://gams.uni-graz.at/context:iiw
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