Wüstemann, Martha (Martha Lewin)
Martha
Wüstemann wurde am 17. Juni 1908 geboren, wuchs in Leipzig auf und
gehörte der dortigen anarchosyndikalistischen Jugend an. Sie heiratete
den Leipziger Anarchosyndikalisten Arthur Lewin, mit dem sie eine
Tochter hatte. Seit Februar 1929 arbeiteten Martha und Arthur Lewin
gemeinsam mit Paul und Gees Helberg zusammen in einer Düsseldorfer
Druckerei, die für die FAUD arbeitete. 1932 ließen sich Martha und
Arthur Lewin offiziell scheiden, um im Falle weiterer Judenverfolgungen
den Druck von Martha und der Tochter Vera zu nehmen. Martha Lewin folgte
mit dem Kind 1934 dem Mann nach Spanien ins Exil und lebte in Barcelona.
Dort betätigte sie sich politisch in der Gruppe DAS. Für die CNT führte
Martha Lewin eine Buchhandlung. Sie wurde aktives CNT-Mitglied. Nach den
Maiereignissen 1937 in Barcelona wurde Martha Lewin in ihrer
Buchhandlung festgenommen, wurde freigelassen und verließ Spanien.
Ab 1938 lebte sie illegal in Südfrankreich und unterstützte
Antifaschisten in den dortigen Internierungslagern. Martha Lewin begann
als Schneiderin zu arbeiten. Während der deutschen Besatzung wich sie
mit ihrer Tochter in ein abgelegenes Kinderheim außerhalb von Paris aus
und überlebte dort. Nach dem Krieg ging sie für viele Jahre nach
Südafrika, wo sie wieder als Schneiderin ihr Auskommen fand. Ab 1964
lebte sie in München. Martha Lewin starb dort am 28. September 1992.
Quellen: Bettina Meier „Deutsche Frauen im spanischen Exil“;
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