Zilberberg,
Estera - (Estucha oder Esther) - Polen
Sie wurde 1912 in einer jüdischen Familie in Kalisz/Polen geboren und
hatte fünf Brüder. Der Vater war Textilarbeiter und Gelehrter des Talmuds.
Estera träumte davon, Medizin im Ausland zu studieren. Mit 20 Jahren ging
sie mit zwei Freunden nach Belgien. In Brüssel studierte und arbeitete sie,
und angesichts des wachsenden Faschismus wurde sie Mitglied der
Kommunistischen Partei Belgiens.
Als das spanische faschistische Militär im Juli 1936 die Spanische Republik
überfiel, beschloss die belgische antifaschistische Jugend, Freiwillige nach
Spanien zu schicken.
Estera war eine von ihnen, die sich freiwillig für den Einsatz in Spanien
entschied. Zusammen mit Abram Gotinski organisierten sie eine
Spendensammlung für die Spanische Republik. In wenigen Tagen hatten sie
Medikamenten und Produkte für die Erste Hilfe erhalten. Die Fahrkarte nach
Paris musste aus eigener Tasche bezahlt werden. Abrams Vater kümmerte sich
um die Fahrkarten von Brüssel nach Paris für seinen Sohn und für Estera.
Danach war das Rote Kreuz zuständig. Sie sind am 8. August 1936 abgereist.
In Spanien trat sie der ayuda sanitaria bei. Drei Tage nach ihrer Ankunft
starb ihr Kamerad Abram Gotinski in Irun an der Front.
In ihr Tagebuch schrieb sie: „Als ich mich eines Tages in der Nähe des auf
einem Hügel installierten Maschinengewehrs befand, sah ich, wie der
Maschinengewehrschütze unter dem Feuer der vorrückenden Faschisten starb.
Was tun? Ich nahm die Position des Schützen ein, und als ich die Feinde auf
uns zu rennen sah, habe ich meine Augen geschlossen, aber ich habe
geschossen. “
Nach diesem Tag hat Estera sich der Pflege von Verletzen gewidmet. An der
Front von Biskaya schloss sie sich dem Bataillon Perezagua del Eusko
Gudarostea an und wurde in der Schlacht von Villarreal in Araba verwundet.
Nach ihrer Genesung war sie als Journalistin, Chefredakteurin der
Wochenzeitschrift „Mujeres“ unter dem Pseudonym Juanita Lefévre tätig.
Am 17. April 1937 veröffentlichte er seinen ersten Bericht über den Mut der
baskischen Fischer und ihrer Arbeit gegen die faschistischen Kreuzer und
Flugzeuge, die ihre Schiffe angriffen.
Als die Franquisten in Bilbao einmarschierten, entkam sie am 20. Juni 1937
zu Fuß nach Santander und arbeitete nun wieder im medizinischen Diensten an
der Front.
In Santander kombinierte sie diese Arbeit mit dem Radio. An der Nordfront
arbeitete Estera mit sowjetischen Militärberatern zusammen, die zuverlässige
Übersetzer brauchten.
Es gelang ihr, Santander im letzten Moment an Bord eines kleinen Schiffes zu
verlassen, bevor die Franquisten kamen. Das Boot wurde von faschistischen
Schiffen angegriffen, erreichte aber den französischen Hafen von La Pallice.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankreich überquerte sie die Pyrenäen und
kehrte nach Spanien zurück.
Nach dem Ende des spanischen Krieges ging sie nach Frankreich.
Dort schloss sie sich dem Widerstand gegen die Faschisten unter der
Identität Jeanne Dubois an.
Sie wurde verhaftet, gefoltert und in mehreren Gefängnissen eingesperrt: in
Frankreich, in Belgien und in Deutschland.
Estera beteiligte sich an einem Streik und wurde daher zunächst in das
Konzentrationslager (KZ) Ravensbrück und später in das Konzentrationslager
(KZ) Mauthausen deportiert. Sie überlebte.
Nach Beendigung des Krieges beendete sie ihr Medizinstudium.
Quelle: Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive;
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/26424;
La brigadista polaca que sobrevivió a la batalla de Villarreal y a ... -
Deia und Foto links
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. D. 30, RGASPI. F. 545. Op. 6. D. 810,
MEMORIA · ‘Estoucha’ y Nino Nanetti, dos olvidados brigadistas
internacionales en Euskal Herria
Zilberg Estera Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. D. 810 IMG0067
Foto rechts