Adams de Puertas, Gertrude, Gwendolyn- Großbritannien

                Adams de Puertas, Gertrude, Gwendolyn 

Sie wurde 1895 in Ellesmere, Shropshire, Großbritannien geboren. Nach dem Schulabschluss ging sie in die Lehre bei einem Hutmacher.
Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie als Freiwillige Hilfsschwester im 1. Southern General Hospital in Birmingham.
Zwischen 1925-1929 gehörte sie zu den Frauen, die in der britischen Motorradindustrie beschäftigt waren. Gwendolyn machte Werbung für die Produkte durch Presseberichterstattung und bei Motorrad-Händler. 1926 reiste sie aus Großbritannien, über die Alpen nach Venedig und unternahm 1928 eine große Reise nach Spanien - von London nach Gibraltar.
1929 ließ sie sich in Barcelona nieder und gründete eine englische Schule mit der Absicht, das Bildungsniveau für die örtlichen Kinder zu verbessern. Sie heiratete 1931 José Puertas in Barcelona.
Als der Krieges 1936 in Spanien ausbrach, trat sie dem Roten Kreuz bei, einer von mehreren Hilfsorganisationen, mit denen sie während des Krieges arbeitete. Ein großer Teil ihrer Arbeit während des Spanischen Krieges war als Verbindungsoffizier zwischen der Asistencia Social (die republikanische Sozialhilfe) und dem International Solidarity Fund (Internationale Solidaritätsfonds), die regelmäßige Reise zwischen Spanien, Frankreich und dem Vereinigten Königreich erforderlich machte. Der Internationale Solidaritätsfond lieferte Hilfsmitteln für die medizinische Versorgung, Nahrung und Kleidung, bezahlt durch Beiträge von nationalen Gewerkschaftsorganisationen und politischen Parteien.
Nach dem Krieg in Spanien gehörten Gwendolyn und ihr Mann zu den Flüchtlingen, die die französische Grenze überschritten. In Frankreich arbeitete sie weiter, um für die exilierten Spanier Wohnraum, Nahrung und Kleidung zur Verfügung zu stellen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs trug sie dazu bei, Frauen und Kinder von Paris nach Südfrankreich zu evakuieren.
Im Oktober 1939 erhielten Gwendolyn Adams de Puertas und José Puertas die Information, dass ihr Eigentum in Spanien von den nationalistischen Behörden beschlagnahmt worden war.
Gwendolyn kehrte mit einem Roten Kreuz-Konvoi nach Spanien zurück, um ihr Eigentum zurückzuerhalten. Anfang November 1939 wurde sie verhaftet. Die Anklage lautete, dass sie für die "Roten" spionierte,  kommunistische Propaganda produzierte und verbreitete sowie mit führenden "roten" Persönlichkeiten verbunden war.  Der Druck von führenden Persönlichkeiten der britischen Arbeiterbewegung führte dazu, dass der britische Botschafter durch die britische Regierung angewiesen wurde, die spanischen Behörden inoffiziell für ihre Freilassung zu bewegen. Schließlich, nach neun Monaten in vier verschiedenen Gefängnissen, wurde sie freigelassen und konnte Spanien verlassen.
Bei ihrer Rückkehr nach Großbritannien warf sich Gwendolyn Adams de Puertas erneut in den Krieg. Sie startete u.a. ein Erholungszentrum beim Gesundheitsministerium und arbeitete als Detachment Commandant in der Hammersmith Division des British Red Cross.
Während dieser Zeit lebte sie getrennt von ihrem Mann, der in Perpignan blieb, das ein Zentrum im Süden von Frankreich für spanische republikanische Exilanten war.
Gwendolyn setzte ihre Arbeit mit spanischen Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg fort. In der ersten Hälfte des Jahres 1946 begannen sie, spanische Frauen, die in London lebten, in der Wohlfahrtsarbeit zu unterrichten. Diese Ausbildung musste sie im September 1946 unterbrechen, als sie nach Perpignan zurückkehrte, um sich um ihren Mann zu kümmern, der an Tuberkulose erkrankt war. Das letzte Dokument über Spanien, das von ihr an den Gewerkschaftskongress geschickt wurde, ist ein Appell vom Juni 1947, den sie aus Perpignan geschickt hatte, um eine Untersuchung der Lebensbedingungen der vielen exilierten Spanier (darunter 600 Kinder) in der Gegend zu unterstützen. 

Quelle: Adams de Puertas, Gertrude Gwendolyn - Voices from the archives - University of Warwick und Foto